Kürbisse gehören wie Himbeeren zur Familie der Beeren Foto: fotolia

Die Regale der Supermärkte sind voll mit Kürbissen. Worauf man beim Kauf achtet und wie man das Gemüse am besten lagert, erklärt Kürbisexperte Stefan Hinner.

Lagerung

Der Kürbis sollte beim Kauf eine unverletzte Schale haben, sagt Stefan Hinner, Kürbis-Experte vom Blühenden Barock in Ludwigsburg. Die Schale muss frei von faulen und weichen Stellen sein. „Flecken können ein Hinweis auf faule Stellen im Inneren sein“, sagt er. Der holzige Stil sollte noch dran sein, denn er schützt, wie ein Korken in der Weinflasche, vor Keimen. Je nach Sorte kann man den Kürbis zwei bis zwölf Monate lagern. Dazu legt man ihn ins Treppenhaus, denn dort ist es immer etwas luftig, die Temperaturen liegen zwischen 13 und 17 Grad, sagt der Kürbisexperte. Am besten legt man den Kürbis noch auf ein Stück Karton oder Zeitung. Ob der Kürbis hell oder dunkel gelagert wird, ist egal, wichtig ist, dass er frostfrei aufgehoben wird. „Frost lässt ihn verfaulen“, sagt Hinner.

Sorten

Es gibt bereits über 800 Kürbissorten, und ständig entstehen neue, sagt Experte Hinner. 90 Prozent dieser Sorten zählen zu den Speisekürbissen, der Rest ist zur Dekoration gedacht. Kürbisse zählen zu den größten Beeren der Welt. Wie Gurken und Melonen hat er Samen, die im Fruchtfleisch liegen. Auch die Zucchini ist ein Kürbis, allerdings ein unreifer, sagt er. Sie gehört zur Gruppe der Sommerkürbisse mit einer dünnen Schale und einem milden Geschmack. Haltbar sind sie circa drei Wochen. Zum Lagern eignen sich die Winterkürbisse besser, denn sie sind voll ausgereift, wenn man sie im September und Oktober erntet. Ihr Fruchtfleisch ist weicher und faseriger als bei Sommerkürbissen.

Stefan Hinner empfiehlt vier Kürbisse, die gut schmecken und leicht zu verarbeiten sind. Am bekanntesten ist der rote Hokkaido. „Diesen karottenfarbigen Kürbis muss man nicht schälen.“ Das gilt auch für den Butternusskürbis. Er hat die Form einer Birne und eine beigefarbene Schale. Sein Geschmack ist nussig-butterig. „Aus dem länglichen Teil lassen sich leicht Kürbisschnitzel machen. Denn dieser Teil enthält keine Kerne“, sagt er. Auch bei diesem Kürbis kann man die Schale mitessen. Weniger bekannt als sein orangefarbener Verwandter ist der grüne Hokkaido.

„Das trockene Fruchtfleisch schmeckt nach Maronen und lässt sich gut frittieren.“ Wer Kürbis roh essen will, kann den ungeschälten Sweet-Dumpling-Kürbis in dünne Scheiben schneiden und unter den Salat mischen.

Zierkürbisse dagegen darf man auf keinen Fall essen. „Sie schmecken bitter und verursachen Magen-Darm-Probleme“, sagt Hinner. Um herauszufinden, ob es sich um einen Zier- oder Speisekürbis handelt, hat der Experte einen Tipp: Ein Stück Kürbis mit der Zunge ablecken. Wenn es bitter schmeckt, sollte der Kürbis nicht gegessen werden.

Viele verschiedene Kürbissorten sind noch bis zum 2. November in der Kürbisausstellung im Blühenden Barock in Ludwigsburg zu sehen.

Inhaltsstoffe

100 Gramm Kürbis haben nur 25 Kalorien. Denn er besteht zu einem großen Teil aus Wasser, der Rest sind Faserstoffe. Das Gemüse enthält besonders viel Kalium. Dadurch wirkt es entwässernd und harntreibend. Wasseransammlungen und Giftstoffe können so leichter aus dem Körper abtransportiert werden. Orangerote Kürbisse wie der Hokkaido enthalten viel Betacarotin, eine Vorstufe des Vitamin A, welches wichtig für das Sehen und eine gesunde Haut ist. Mit 30 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm liefert er ein Drittel des Tagesbedarfs eines Erwachsenen.

Rezept: Kürbis-Flammkuchen

Kürbis-Flammkuchen

Teig:

150 Milliliter lauwarmes Wasser, 1 Würfel Hefe, 400 Gramm Mehl, 3 Esslöffel Rapsöl, 1 Prise Salz

Füllung:

500 Gramm Butternusskürbis, 100 Gramm Schmand, 2 Eigelb, Salbei, 200 Gramm Mozzarella, 125 Gramm Räucherspeck, Salz, Pfeffer, Muskat

Für den Teig die Hefe mit etwas Wasser und einem Esslöffel Mehl verrühren, mit dem restlichen Mehl bestreuen und 20 Minuten gehen lassen. Dann mit dem restlichen Wasser, Öl und Salz zu einem geschmeidigen Teig verkneten und an einem warmen Ort eine Stunde gehen lassen.

Den Kürbis putzen, in Scheiben schneiden und im kochenden Salzwasser 3 Minuten garen. Den Speck in der Pfanne andünsten, den Kürbis kurz dazugeben. Schmand mit Eigelb, Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Den Teig durchkneten und auf einer bemehlten Fläche dünn ausrollen. Auf ein Backblech legen und mit dem Schmand bestreichen. Die Kürbis-Speck-Masse darauf verteilen und den Mozzarella und Salbei darüberstreuen.

Bei 200 Grad 10 Minuten backen.

Rezept: Kürbisgelee

Kürbisgelee

Zutaten:

1 Teelöffel gehackte Minze, 1 Kilogramm Gelierzucker, 1 Kilogramm Kürbis, 2 unbehandelte Zitronen, 1 Liter Wasser

Zuerst den Kürbis schälen, die Kerne entfernen und das Fruchtfleisch in Würfel schneiden. Danach in einem großen Topf mit dem Wasser 20 bis 30 Minuten weichkochen. Anschließend den entstandenen Saft durch ein Tuch ablaufen lassen. 750 Milliliter des kalten Kürbissafts mit Gelierzucker und dem Saft der Zitronen vermischen und unter Rühren zum Kochen bringen. Vier Minuten sprudelnd kochen lassen. Zum Schluss die feingehackte Minze hinzugeben. Das heiße Gelee in Gläser füllen und diese sofort fest verschließen.

Rezept: Kürbiscremesuppe

Kürbiscremesuppe

Zutaten:

1 Kilogramm Hokkaido-Kürbis, 2 Zwiebeln, 2 Knoblauchzehen, 2 Liter Gemüsebrühe, 500 Milliliter Sahne, 1 Stück Ingwer, 2 Esslöffel Honig, 1 Lorbeerblatt, 1 Chilischote, 50 Gramm Butter, Rapsöl, Salz, Pfeffer, Curry, Muskatnuss

Die klein geschnittenen Zwiebeln zusammen mit dem gewürfelten Knoblauch und Ingwer mit Rapsöl im Topf anbraten. Den klein geschnittenen Kürbis dazugeben und mit Brühe aufgießen. Salz, Pfeffer, Muskatnuss, Curry, die klein geschnittene Chilischote und den Honig hinzugeben und für 20 bis 30 Minuten kochen. Dann alles mit dem Pürierstab fein mixen. Die Sahne und das Lorbeerblatt in die Suppe geben und weitere fünf Minuten sanft kochen lassen. Das Lorbeerblatt entfernen, die Butter hinzugeben und nochmals fein pürieren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Rezept: Kürbis-Kuchen mit Kokos

Kürbis-Kuchen mit Kokos

Zutaten:

2 Eier, 1 Päckchen Vanillezucker, 150 Gramm geraspelter Kürbis, 100 Gramm Zucker, 75 Gramm gemahlene Mandeln, 75 Gramm Kokosflocken, ein Stück Ingwer, 2 Esslöffel Speisestärke, 1 Esslöffel Mehl, 1 Teelöffel Backpulver, 1 Prise Salz, Zimt, Muskatnuss, Abrieb einer unbehandelten Zitrone, 100 Gramm Puderzucker, 3 Esslöffel Zitronensaft, 1 Esslöffel Wasser

Den Boden einer Springform (18 Zentimeter Durchmesser) mit Backpapier auslegen. Die Eier trennen, Eigelbe mit Zucker und Vanillezucker schaumig schlagen. Mehl mit Speisestärke, Backpulver, geraspeltem Kürbis, Gewürzen, Zitronenabrieb, Mandeln und Kokosflocken vermischen. Das Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen. Nun abwechselnd die Kürbismischung und das Eiweiß unter die Eigelbmasse ziehen, in die Springform füllen. Bei 180 Grad 40 Minuten backen. Danach 20 Minuten auskühlen lassen. Den Zitronensaft mit Puderzucker und Wasser verrühren und den erkalteten Kuchen bestreichen.

Rezept: Kürbis-Kartoffel-Eintopf

Kürbis-Kartoffel-Eintopf

Zutaten:

1 Kilogramm Hokkaido-Kürbis, 500 Gramm Kartoffeln, 1 Bund Lauch, 250 Gramm Zucchini, 1 Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, 2 Liter Gemüsebrühe, 2 Becher Sahne, 4 Esslöffel Öl, Muskat, Majoran, Thymian

Kürbis, Kartoffeln, Lauch, Zucchini waschen und in Stücke schneiden. Die Zwiebel und den Knoblauch fein würfeln. Öl in einem großen Topf erhitzen, Zwiebeln und Knoblauch glasig dünsten und das Gemüse hinzugeben. Mit der Brühe ablöschen und köcheln lassen, bis das Gemüse noch Biss hat. Zwei Kellen der Gemüsewürfel aus der Suppe nehmen und warm stellen. Die restliche Suppe pürieren, Sahne unterrühren und noch mal aufkochen lassen. Mit den Gewürzen abschmecken. Die Suppe auf Teller verteilen und die Gemüsewürfel hinzugeben.