Mitarbeiter des Roten Kreuzes bringen freigelassene Geiseln der Hamas am Samstag zur israelischen Grenze. Auch am Sonntag wurden Geiseln freigelassen. Foto: dpa/Fatima Shbair

Am Sonntag hat die Hamas weitere Geiseln freigelassen. Im Gegenzug wurden palästinensische Gefangene aus israelischen Gefängnissen übergeben.

Im Rahmen der Feuerpause im Gaza-Krieg hat die islamistische Hamas am Sonntag eine weitere Gruppe von Geiseln dem Roten Kreuz (IKRK) übergeben. 14 Israelis sowie drei Ausländer seien jetzt in der Obhut von IKRK-Mitarbeitern, teilte die israelische Armee mit.

Bereits am Freitag und Samstag waren insgesamt 26 israelische Geiseln zusammen mit 14 thailändischen Staatsbürgern und einem Philippiner freigekommen.

Eine erste Gruppe von Geiseln aus dem Gazastreifen war am Freitag freigelassen worden. Die Freilassung der zweiten Gruppe Geiseln am Samstag verzögerte sich um einige Stunden. Sie kam nach Angaben aus Doha erst nach dem Eingreifen der Vermittler Katar und Ägypten zustande. Im Gegenzug wurden an beiden Tagen palästinensische Gefangene aus israelischen Gefängnissen freigelassen.

50 israelische Geiseln sollen freigelassen werden

Israel und die Hamas hatten sich nach langwierigen Verhandlungen unter Vermittlung von Katar, den USA und Ägypten auf eine viertägige Feuerpause geeinigt. Die Vereinbarung sieht unter anderem vor, dass insgesamt 50 israelische Geiseln sowie 150 palästinensische Gefangene freigelassen werden sollen.

Erstmals seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas infolge deren brutalen Überfalls am 7. Oktober reiste der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in den Gazastreifen. Zu den dort stationierten Soldaten sagte er, Israel werde „bis zum Ende weitermachen - bis zum Sieg“. „Nichts wird uns aufhalten, und wir sind überzeugt, dass wir die Macht, die Stärke, den Willen und die Entschlossenheit haben, alle Kriegsziele zu erreichen, und das werden wir auch“, sagte Netanjahu in einem von seinem Büro veröffentlichten Online-Video.

Am 7. Oktober waren hunderte Kämpfer der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Hamas nach Israel eingedrungen und hatten dort Gräueltaten überwiegend an Zivilisten verübt, darunter zahlreiche Frauen und Kinder. Nach Angaben der israelischen Regierung wurden etwa 1200 Menschen getötet, rund 240 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Als Reaktion darauf begann Israel damit, Ziele im Gazastreifen aus der Luft und vom Boden aus massiv anzugreifen. Angaben der Hamas zufolge, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden seitdem mehr als 14.800 Menschen in dem Palästinensergebiet getötet.