Trophäensammler: Sandro Peters Foto: privat

Der Kornwestheimer Top-Kickboxer räumt beim International Kickboxing Cup ab.

Kornwestheim - So richtig toll lief der Ausflug zum World Cup nach Ungarn nicht für den Kornwestheimer Kickboxer Sandro Peters und seinen Trainer Lazaros „Lalli“ Emmanoulidis. Bei einem der größten Pointfighting-Turniere Europas des Verbandes Wako (World Association of Kickboxing Organizations) war in der Klasse bis 79 Kilogramm im ersten Kampf gegen den US-Amerikaner Elijah Everill mit 6:11 Schluss – einen der besten Kämpfer der Welt. Schuld an der Pleite war ein konditioneller Einbruch in der zweiten Runde, nachdem Peters zunächst gut mitgehalten und sogar geführt hatte. Im Grandchampion-Wettbewerb, also dem Turnier der offenen Gewichtsklasse, wurde es am Ende Rang 5. „Unter 42 Teilnehmern ist das ja nicht schlecht“, so Lalli – der zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, was da eine Woche später noch kommen sollte.

Denn nach ein bisschen Entspannung und vielen Gesprächen ging es am vergangenen Freitag ins belgische Beveren zum ebenso renommierten Flanders-Cup. Und hier zeigte Peters, gerade 20 Jahre alt, was in ihm steckt. In der Klasse bis 79 Kilogramm ließ er im Dress der Nationalmannschaft weder dem Italiener Gianfranco Sirigu (13:3) noch seinem altbekannten Kontrahenten Hüseyin Semerci (15:5) eine Chance und krönte sich zum Sieger. Gegen Semerci hatte sich Peters schon bei den deutschen Titelkämpfen vor wenigen Wochen durchgesetzt.

Grandchampion in Flandern

Und wer wartete im Finale in der Klasse bis 84 Kilogramm? Es war erneut Semerci, der nach einem zähen Endkampf mit 9:8 die Oberhand behielt. Zuvor hatte Peters seine Gegner dominiert. „Da war aber irgendwie kein Schwung mehr drin“, so Lalli, dessen Schützling nun für das Team Lalli 1/SV Kornwestheim startete. Aber auch Platz 1 und 2 waren nur die Vorboten dessen, was Peters an diesem Sonntag noch so vorhatte. Denn auch in Beveren stand noch der Grandchampion-Wettbewerb aus.

Und da war der Kornwestheimer nicht aufzuhalten. Kampflos ging’s gegen den nicht angetretenen Niederländer Carvin Burke in Runde 2, hier wartete der Grieche Prodromos Papadopoulos – ihn warf der kickstarke Peters mit 7:1 raus. Und in Runde 3 hieß der Gegner, wie sollte es anders sein: Hüseyin Semerci. Doch nun hatte Peters zu seinem Rhythmus gefunden, ließ gegen das konterstarke Mitglied der türkischen Nationalmannschaft nur wenig zu und schaffte mit 4:2 den Sprung ins Finale – wo erneut eine kuriose Paarung wartete.

Sieg im Teamwettkampf

Denn Peters’ Gegner war Stefan Reinboth, einer seiner Trainer bei der Nationalmannschaft. Ihn hatte der Kornwestheimer bereits in der Konkurrenz bis 84 Kilogramm mit 11:4 klar bezwungen. Und auch jetzt verlor Peters nie die Kontrolle über das Geschehen und krönte sich mit 10:6 zum Grandchampion von Flandern.

Nur war das immer noch nicht genug. Raus aus den Lalli-1-Klamotten, rein in den Nationalmannschafts-Anzug und mit Schwung zum Sieg im Teamwettkampf gegen Griechenland und Belgien. Zur Belohnung gab’s danach für die Kornwestheimer Delegation belgische Pommes, Burger und Currywurst, bevor es wieder in Richtung Heimat ging. Zum Team gehörte in Beveren auch Daniel Mogus. Der verdiente Sparringspartner von Peters versuchte sich in der Klasse bis 69 Kilogramm. Gegen Antonio Lo Prete, Schweizer Nationalmannschaftskämpfer, gab’s aber eine 2:9-Niederlage. „Er hat schöne Punkte gemacht, außerdem war er drum herum immer für Sandro da“, lobt Lalli.