Yoga fordert den Körper, Qigong bringt pure Entspannung. Foto: dpa

Andrea Schrade bietet Kurse im Stadtpark an. Einsteiger sind noch willkommen.

Kornwestheim - Andrea Schrade, die hauptberuflich in einer psychologischen Beratungsstelle arbeitet, ist Lehrerin für Qigong, Yoga und Meditation. Entsprechende Kurse bietet sie auch in ihren eigenen Räumlichkeiten in Kornwestheim an. Auch für die kommenden vier Sonntage lädt sie zusammen mit der Stadt Kornwestheim zu Übungen in den Stadtpark ein.

Frau Schrade, zweimal haben Sie bereits zu Qigong und Yoga in den Stadtpark eingeladen. Wie war die Resonanz?

Beim ersten Mal sehr gut. 14 Personen haben beim Qigong mitgemacht, 20 beim Yoga. Am vergangenen Sonntag war das Wetter schlecht, entsprechend geringer war auch die Resonanz.

Zweimal hat der Entspannungsvormittag bereits stattgefunden. Kann man trotzdem noch einsteigen?

Auf jeden Fall. Die Sonntage bauen nicht aufeinander auf. Die Übungen ähneln sich, sodass ein Einstieg jederzeit möglich ist.

Was unterscheidet Qigong und Yoga?

Qigong ist sehr entspannend. Es macht die Meridiane durchlässig und uns im Alltag gelassener. Qigong bringt uns zur Ruhe. Yoga fordert und fördert den Körper. Es verhilft zu mehr Beweglichkeit, belebt Körper und Geist und wirkt trotzdem auch entspannend.

Wie sind Sie zu diesen Entspannungstechniken gekommen?

Das kann ich Ihnen gar nicht mehr sagen, aber schon vor vielen Jahren. Mit Qigong habe ich vor etwa 25 Jahren begonnen, vor etwa 15 Jahren wollte eine etwas dynamischere Entspannungstechnik und habe Yoga für mich entdeckt. Aber Qigong ist meine Basis.

Sie unterrichten Qigong und Yoga. Wie schwer ist es, dabei nicht selbst so zur Ruhe zu kommen, dass man das Unterrichten ganz vergisst?

Überhaupt nicht, weil sich entspannen ja nicht heißt, dass man sich gar nicht mehr konzentriert. Die große Kunst der Entspannung ist es, bei einer Sache zu bleiben, sich auf eine Tätigkeit zu fokussieren und nicht beim Zwiebel schneiden oder Interview geben schon an die nächste und übernächste Aufgabe zu denken.

Kann man das lernen, indem man sich zwei-, drei-, viermal im Sommer im Stadtpark in Qigong oder Yoga übt?

Das vielleicht nicht, aber Sie können für den Moment entspannen, können gut in den Tag starten – und das ist auch ein großer Gewinn.

Wenn ich lernen will, auf Dauer mit Yoga oder Qigong zur Ruhe zu kommen, wieviel Zeit muss ich investieren?

Das hängt ganz von den Lebensumständen ab. Die einen bauen die Übungen in ihren Alltag ein, die anderen besuchen einmal in der Woche entsprechende Kurse und schöpfen daraus Kraft für die kommenden Tage.

Trotz des Q am Anfang sprechen Sie von „Tschigong“. Was bedeutet das Wort?

Qi bedeutet Lebensenergie, das ist in der chinesischen Vorstellung der Stoff, der uns am Leben hält und maßgeblich auch zu unserer Lebensqualität beiträgt. Gong bedeutet die Arbeit oder Beschäftigung damit. Wir beschäftigen uns also beim Üben damit, das Qi, das in unserem Körper in den Meridianen fließt, zu aktivieren, Blockaden zu lösen und auch neues Qi aufzunehmen. Das Schöne dabei ist, dass man sich darum nicht aktiv bemühen muss, sondern dass der Effekt durch das Üben entsteht.

Das Angebot gibt es am 8., 15., 22. und 29. August: Qigong von 10 bis 10.45 Uhr, Yoga von 11 bis 12 Uhr. Die Teilnehmer treffen sich im Stadtpark in Höhe des Ernst-Sigle-Gymnasiums.