Symptomatisch für die Personalsituation der Verwaltung: Schlangen vor der Ausländerbehörde, die sich mit der Einführung der Online-Terminvereinbarung ins Internet verlagert hat. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Die Parteien und Initiativen nehmen die Kommunalwahl am 9. Juni zum Anlass, um auf die Defizite in der Stadtpolitik hinzuweisen. Diese treten besonders deutlich bei den bürgernahen Dienstleistungen in der Ausländerbehörde, den Bürgerbüros und der Kfz-Zulassungsstelle zu Tage.

Der Stuttgarter Rechtsanwalt Roland Kugler ist in einem Alter, in dem er den verdienten Ruhestand genießen könnte. Doch die Stuttgarter Stadtverwaltung hält den ehemaligen Grünen-Stadtrat, der auf dem 60. und letzten Listenplatz für seine Partei bei der Kommunalwahl antritt, beruflich weiter auf Trab. Er kümmert sich vor allem um ausländerrechtliche Problemstellungen, und nirgendwo ist die prekäre Lage, in die sich die Stuttgarter Stadtverwaltung mit ihrer restriktiven Personal- und Infrastrukturpolitik in den vergangenen 20 Jahren hineinmanövriert hat, so augenscheinlich wie in der Ausländerbehörde.