Vielen Kunden ist der Umweg zum Aldi zu weit – deshalb gehen sie einfach über die viel befahrene Gablenberger Hauptstraße. Foto: Steinert/Archiv

Viele Gablenberger fordern einen Zebrastreifen vor dem Aldi – bislang vergebens. Doch unser Redakteur Jürgen Brand meint, man sollte Ausnahmen von der strengen Regel machen. Oder die Regel ändern.

S-Ost - Es ist kein Hexenwerk, einen Zebrastreifen quer über eine Straße zu malen. Das wäre bei pragmatischem Vorgehen und Inkaufnahme von zunächst provisorischen Schildern (falls keine mehr im Lager von Stadt, Land oder Hersteller vorrätig sind) innerhalb von ein paar Tagen erledigt. In Gablenberg vor dem Aldi-Markt wäre damit vielen geholfen: Fußgängern und Kunden, die dann einigermaßen sicher und auf kürzestem Weg über die Straße und zu den Geschäften kommen könnten; Autofahrern, weil die Situation für sie übersichtlicher würde und mancher problemloser in die Discounter-Garage ein- und ausfahren könnte; den Einzelhändlern, weil die Einkaufstour für ihre Kundschaft unkomplizierter würde; den Stadtplanern, weil die vielbeschworene und -gewünschte Aufenthaltsqualität im Stadtteil so wenigstens ein kleines bisschen verbessert würde.

Aber das ist Wunschdenken, so lange alle möglichen Regeln das verhindern. Während an der Ostendstraße beim Ostendplatz drei Zebrastreifen nahe beieinander den Menschen das Einkaufen (oder auch das Erreichen des Busses) erleichtern, darf das in Gablenberg nicht sein. Schuld sind die bereits stehenden Ampeln an anderer Stelle. So wird der Mindestampelabstand von 200 Metern – das ist bei Planern offenbar das Maß für zumutbare Umwege für Fußgänger – nicht eingehalten. Jetzt könnte man die Ampeln durch Zebrastreifen ersetzen, um den Weg frei zu machen. Das geht aber nicht, weil auf der Gablenberger Hauptstraße zu viele Autos fahren – und deshalb nur Ampeln zulässig sind. So dreht man sich schon seit Jahren im Kreis. Das Tiefbauamt verweist auf das Regierungspräsidium, das auf die Regelungen – und nichts passiert. Man kann da eigentlich – erst recht so kurz vor Weihnachten – nur ganz laut wünschen: Jetzt malt das Ding halt endlich auf die Straße (zum Beispiel als vielmonatigen Test) und vergesst die realitätsfernen Regeln! Oder ändert Sie!