EnBW senkt die Strompreise - leicht Foto: Max Kovalenko

Eigentlich sollte die Energiewende die Energiepreise sinken lassen. Lange Jahre war das Gegenteil der Fall. Nun beginnt die Wende zu wirken – in die richtige Richtung, meint Wirtschaftsredakteur Walther Rosenberger.

Stuttgart - Dass mit der EnBW einer der größten deutschen Energieversorger die Strompreise für die überwiegende Zahl der 2,5 Millionen Stromkunden senkt, kommt einer Zeitenwende gleich. In den vergangenen 16 Jahren sind die Preise für die EnBW-Kunden nämlich immer gestiegen.

Zuerst waren es die Beschaffungskosten für Uran, Kohle, Öl und Gas, die die Tarife in die Höhe schnellen ließen. Später zeitigten üppige Subventionen für Solar- und Biogasanlagen ihre Wirkung auf die Portemonnaies der Verbraucher. Der durch die milliardenschwere Öko-Förderung angestoßene schnelle Neubau von Erneuerbare-Energien-Kraftwerken hatte aber auch sein Gutes. Von wenigen Tagen im Jahr abgesehen, ist Strom in Deutschland in Hülle und Fülle vorhanden.

Im Großhandel und an Energiebörsen – also dort wo Stadtwerke und Konzerne selbst ihren Strom einkaufen – purzeln die Preise, weil das Stromangebot stark gestiegen ist. Dass die EnBW ihre günstigen Einkaufspreise nun an die Haushalte weitergibt, ist erfreulich – aber auch überfällig. An den Strombörsen geht es nämlich schon seit März 2011 – damals ereignete sich die Reaktorkatastrophe von Fukushima – bergab.