Jugendoffiziere dürfen auch weiterhin im Unterricht über die Bundeswehr informieren Foto: Max Kovalenko

Jugendoffiziere sind wichtige und unverzichtbare Botschafter, um jungen Menschen die Grundlagen einer wehrhaften Demokratie zu erläutern. Deshalb müssen sie in Unterrichtskonzepten präsent sein, meint Wolfgang Molitor.

Stuttgart - Die Bundeswehr ist fest in der Mitte unserer Gesellschaft verankert. Sie ist eine Parlamentsarmee und deshalb an demokratisch-mehrheitlich zustande kommende Entscheidungen gebunden – also von Grund auf eine Friedenstruppe.

Das sehen nicht alle politischen Kräfte in Deutschland so. Denn wer schießt und tötet, gerät in Erklärungsnot und Rechtfertigungszwang. Und nicht jeder Bundeswehreinsatz spricht für sich selbst. Oder ist angesichts politischer Beweggründe über alle Zweifel erhaben. Fremde und eigene Opfer fordern Protest. Deshalb ist es notwendig, Aufgaben und Ziele der Bundeswehr zu erklären – ohne billige Eigenwerbung.

Jugendoffiziere sind da wichtige und unverzichtbare Botschafter, um jungen Menschen die Grundlagen einer wehrhaften Demokratie zu erläutern. Deshalb müssen sie in Unterrichtskonzepten präsent sein. Wer im Lehrplan umfänglich über sexuelle Vielfalt aufklären will, sollte die Aufklärung über den Frieden schaffenden und sichernden Grundbefehl der Bundeswehr nicht linken Ausgrenzungsparolen opfern.

Aber auch die Friedensbewegung ist ein wichtiger Bestandteil unserer politischen Kultur. Sie ist ein unverzichtbares Korrektiv, wenn es um politische Marschbefehle geht. Auf sie kommt es an, um oberflächliche oder falsche Informationen durch unbequeme Fragen und unermüdliches Engagement zu entlarven – weil das Ringen um Sinn und Zweck militärischer Einsätze zu neuen Einsichten oder zur Umkehr führen kann. Deshalb müssen auch Friedensaktivisten in Schulen ihre Beweggründe vorstellen können. Auf Distanz zur Bundeswehr? Natürlich. Aber nicht mit pädagogischer Anmaßung, die Meinungshoheit für sich zu pachten.

w.molitor@stn.zgs.de