Das Milaneo hat im ersten Jahr zehn Millionen Besucher angelockt Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Das Einkaufscenter Milaneo ist wirtschaftlich eine Erfolgsgeschichte. Zehn Millionen Besucher wurden im ersten Jahr gezählt. Doch der Preis, den die Stuttgarter dafür zahlen, ist hoch, meint Redakteur Martin Haar.

Stuttgart - Das Milaneo hat einen blitzsauberen Start hingelegt. Zehn Millionen Besucher im ersten Jahr. Für den Betreiber, die ECE, ist das eine wirtschaftliche Erfolgsmeldung. Die Handelsexperten der ECE haben damit einen guten Job gemacht.

Aber von diesen zehn Millionen Besuchern kommen knapp 40 Prozent mit dem Auto mitten in eine staugeplagte Stadt. Diese Autofahrer landen also einen Steinwurf entfernt vom Neckartor, dem stärksten Feinstaub-Brennpunkt der Nation. Das trübt die Milaneo-Bilanz. Auch eine zweite Zahl klingt nur vordergründig positiv: 200 Millionen Euro Umsatz. Wie stark die Stadt davon in Form von Steuereinnahmen profitiert, ist jedoch ungewiss. Der Kämmerer schweigt hierzu eisern.

Auch die Händler in der Stadt und der Region werden den Abzug der 200 Millionen Euro Kaufkraft spüren. Die einen weniger, die anderen mehr. Fest steht: Mittelfristig wird sich die Handelslandschaft verändern. Nicht zum Positiven, wie der Handelsverband bestätigt. Wo ist also der Gewinn für die Stadt? Stuttgart hat einen neuen Anziehungspunkt, der Shopping-Touristen lockt. Stuttgart ist durch das Milaneo attraktiver geworden – doch der Preis dafür ist hoch.