Es sollen künftig mehr Asylbewerber an der Kirchheimer Straße Zuflucht finden. Foto: dpa

Künftig soll es 245 statt der momentan 105 Plätze in der Unterkunft geben.

Stuttgart-Sillenbuch - Die Mitglieder des Sozial- und Gesundheitsausschusses haben die Pläne für den Ausbau des Sillenbucher Asyldorfs an der Kirchheimer Straße zur Kenntnis genommen – „ohne Einwendungen zu äußern“, wie Stefan Spatz, der stellvertretende Leiter des Sozialamts, mitteilt. Das Sozialamt hat die Überlegungen bei der jüngsten Sitzung des Ausschusses Anfang der Woche vorgestellt.

In der Unterkunft an der Kirchheimer Straße gibt es aktuell 105 Plätze. Vor dem Brand Ende August in einer der drei Häuserzeilen waren es 175 Plätze. Das Sozialamt plant, das vom Feuer zerstörte Haus zu erneuern sowie ein weiteres Gebäude zu errichten; dann gäbe es 245 Plätze.

„Die Prüfungen sind ergebnisoffen“, sagt Spatz. Als Nächstes müsse geklärt werden, ob ein Ausbau planungsrechtlich möglich ist, wie teuer er wäre und wie er finanziert werden würde. Das sind auch die Fragen, die sich die Mitglieder des Bezirksbeirats stellen. Am Mittwoch formulierten die Liberalen deshalb mehrere Fragen, die die Verwaltung beantworten soll. Unter anderem hatten sie gerüchteweise gehört, dass in Sillenbuch künftig 330 Flüchtlinge untergebracht würden.

Warum eine städtische Randposition?

Die FDP will nun unter anderem wissen, wie hoch der Anteil der allein stehenden Flüchtlinge ist, die also nicht mit Familie vor Ort leben. Zudem interessieren sie sich dafür, inwieweit die örtliche Kontaktgruppe Asyl an den Planungen beteiligt ist.

Grundsätzlich kritisieren die Liberalen den möglichen Ausbau. „Warum wird für die Unterbringung der Flüchtlinge gerade eine städtische Randposition gewählt, die die Gettoisierung vorantreibt?“, schreiben sie in ihrer Anfrage.