Wenn der Mops anfängt zu bellen, hört man ob er aufgeregt ist oder sich freut. Foto: dpa

Menschen erkennen emotionale Laute von Tieren – und das auf der ganzen Welt.

Stuttgart - Hast Du schon einmal einen aufgeregten Hund gesehen? War zum Beispiel sein Herrchen oder sein Frauchen für längere Zeit im Urlaub und kommt dann wieder zur Tür hinein, freut sich der Hund in der Regel sehr. Er springt an „seinem“ Menschen hoch, kläfft, wedelt mit dem Schwanz – unter Umständen so sehr, dass das ganze Hinterteil mitschwingt. Ganz anders klingt das Bellen des Hundes, wenn er sich über etwas aufregt – zum Beispiel über den Nachbarshund, der nahe am Fenster vorbeiläuft. Den Unterschied zwischen freudigem Kläffen und wütendem Bellen erkennen die meisten Hundebesitzer sofort.

Wie klingt ein aufgeregter Alligator?

Wie aber klingt ein aufgeregter Alligator? Wenn Du es hören würdest, dann würdest Du es instinktiv wissen. Das zumindest berichten Wissenschaftler um Onur Güntürkün von der Ruhr-Universität Bochum. Ob Frosch, Alligator oder Meise – der Mensch kann erkennen, wenn ein Tier sich aufregt, sagen die Forscher. Und zwar ganz egal, aus welchem Land ein Mensch kommt und welche Sprache er spricht. Die Wissenschaftler glauben, dass diese Fähigkeit früher sehr wichtig für das Überleben der Menschen gewesen ist. Und dass sie diese Fähigkeit deshalb schon sehr lange haben. Bei ihrer Untersuchung haben die Forscher die Laute von neun verschiedenen Wirbeltieren zusammengestellt: dem Bromelien-Laubfrosch, dem Mississippi-Alligatoren, dem Hausschwein, der Schwarzkopfmeise, dem Kolkraben, dem Afrikanischen Elefanten, dem Großen Panda, dem Berberaffen und dem Menschen.

Die Aufnahmen wurden 25 Menschen mit unterschiedlichen Muttersprachen vorgespielt: Englisch, Deutsch und Mandarin. Sie sollten dann jeweils angeben, wann das Tier stärker erregt war. Das Ergebnis: Menschen können ziemlich zuverlässig angeben, wann ein Tier emotional in Aufruhr ist. Bei der Beurteilung eines anderen Menschen erreichten sie eine Trefferquote von 95 Prozent, beim Mississippi-Alligator von 87 Prozent und beim Berberaffen immerhin noch 60 Prozent.