Am Montag sind in Stuttgart keine Bahnen unterwegs gewesen – es war Streik. Foto: dpa

Wegen des Streiks mussten am Montag viele Kinder zur Schule gebracht werden.

Stuttgart - Viele von Euch fahren normalerweise mit dem Bus oder der Stadtbahn zur Schule. Doch am Montag sind manche von Euch von den Eltern zur Schule gebracht worden. Denn in Stuttgart sind weder Busse noch U-Bahnen gefahren. Der Grund war, dass die Fahrer in einen sogenannten Warnstreik getreten sind. Aber was ist eigentlich ein Warnstreik?

Bei einem Warnstreik legen Mitarbeiter eines Unternehmens für kurze Zeit die Arbeit nieder. Und zwar dann, wenn sie mehr Geld für ihre Arbeit bekommen wollen. Am Montag haben sie das für einen Tag gemacht, um zu zeigen, dass es ihnen ernst ist mit ihrer Forderung nach mehr Geld. Und sie haben deutlich gemacht, dass sie bereit sind, auch länger nicht zu arbeiten, falls ihre Chefs stur bleiben.

Aber man kann nicht einfach so aufhören zu arbeiten. Die Gewerkschaften, die für die Rechte der Arbeitnehmer eintreten und mehr Lohn fordern, müssen zu einem Warnstreik aufrufen. Das tun sie dann, wenn die Diskussion mit den Arbeitgebern zu keinem Ergebnis kommt. Wer bei einem Warnstreik mitmacht, darf von seinem Arbeitgeber nicht bestraft werden. Auch darf er deshalb nicht gekündigt werden. Denn das Recht zu streiken ist im Artikel 9 des Grundgesetzes verankert.

Dass Ihr auch streiken dürft und Euren Eltern nicht mehr bei der Hausarbeit helfen müsst, wenn Ihr mehr Taschengeld wollt, ist allerdings nicht im Gesetz verankert. Über mehr Taschengeld solltet Ihr mit Euren Eltern sprechen und sie überzeugen.

Am Montag haben übrigens nicht nur die Bus- und Bahnfahrer gestreikt. Auch viele Kitas waren zu, weil die Mitarbeiter nicht zur Arbeit gekommen sind. Und weil viele Ärzte nicht gearbeitet haben, mussten sogar Operationen verschoben werden. Auch Abfalleimer wurden nicht geleert, weil die Müllmänner nicht zur Arbeit gekommen sind. 4000 Menschen haben am Montag gestreikt – alle aus dem gleichen Grund: Sie wollen mehr Geld.