Urs Meier klärt in der Mercedes-Benz-Arena über Kinderarbeit auf Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Statt die Schulbank zu drücken, nahmen 36 Schüler des Untertürkheimer Wirtemberg-Gymnasiums gemeinsam mit dem früheren Fifa-Schiedsrichter Urs Meier am Donnerstag Putzeimer und Wischlappen in die Hand.

Stuttgart - Statt die Schulbank zu drücken, nahmen 36 Schüler des Untertürkheimer Wirtemberg-Gymnasiums am Donnerstag Putzeimer, Wischlappen oder Besen in die Hand. Unter Aufsicht des früheren Fifa-Schiedsrichters und Kindernothilfe-Botschafters Urs Meier schrubbten sie in der Mercedes-Benz-Arena Tribünensitze, fegten Laub oder pflegten den Rasen.

Was für die Sechst- und Siebtklässler eine einstündige Abwechslung zum Schulbetrieb war – und zudem noch versüßt wurde durch Autogramme und Fotoshooting mit VfB-Profi Daniel Didavi – , ist für Tausende Gleichaltrige beispielsweise in Peru in der Ziegelherstellung knochenharter Arbeitsalltag.

Die Kindernothilfe will mit solchen Aktionen ein Zeichen gegen grobe Verletzungen der Kinderrechte setzen und hat mit ihrem Wettbewerb „Action!Kidz – Kinder gegen Kinderarbeit“ bereits über eine halbe Million Euro an Spendengeldern eingesammelt, die Kindern in aller Welt zu einer Schul- oder Berufsausbildung verhelfen sollen. „Wir haben das Projekt auch im Unterricht behandelt“, sagte Klassenlehrerin Miriam Lübke . Sie will ihre Schüler dafür sensibilisieren, „wie gut es ihnen hier im Vergleich zu Kindern in vielen Ländern geht“.

Sein eigenes Bild hat sich Urs Meier gemacht. „Noch im vergangenen Sommer war ich vor Ort und habe gesehen, unter welchen Umständen die benachteiligten Kinder dort zum Teil leben“, berichtete der Schweizer von Besuchen in Lateinamerika. Nach Schätzungen sind weltweit rund 85 Millionen Kinder und Jugendliche von ausbeuterischer Arbeit betroffen.

„Gestern Franziskus, heute ich“, flachste Meier in Anspielung auf den Papst-Besuch des FC Bayern über das ihm überreichte Gastgeschenk: ein VfB-Trikot mit der Rückennummer 1 und seinem Namen.