Sandro Peters, Coach Lazaros „Lalli“ Emmanouillidis, Nico Lipsky, Nikos Panagiotidis (v.l.) bei den deutschen Meisterschaften in Coburg. Foto: z

Die Pointfighter Sandro Peters und Nikos Panagiotidis sind Deutsche Meister des Verbandes Wako.

Kornwestheim - Bestimmt 100 Mal habe er sich das Video angeschaut, beteuert Coach Lazaros „Lalli“ Emmanouilidis. Aber auch er musste feststellen: Es fehlte der Bruchteil einer Sekunde. Hätte Pointfighter Nico Lipsky seinen Gegner ein ganz klein wenig früher angegriffen und seine Aktion ins Ziel gebracht, hätte er sich zum Deutschen Meister gekrönt. So blieb bei den Titelkämpfen des Verbandes Wako (World Association of Kickboxing Organizations) in der Coburger Arena Platz 2 für den Zehnjährigen vom Team Lalli 1. Samuel Mesmer vom BDT Darmstadt siegte im Finale der Jugend B bis 28 Kilogramm knapp mit 11:10.

„Natürlich war Nico danach ein bisschen geknickt“, berichtet Lalli, „aber er kann richtig stolz auf sich sein. Und aus so etwas lernt er auch.“ In seinem ersten Kampf gegen Laurent Gashi (Kick-Boxen Lollar) hatte der Kornwestheimer einen 2:6-Rückstand noch aufgeholt und in der Verlängerung gesiegt. Im Halbfinale revanchierte er sich gegen Selim Agcabuga (Tan Gun Sports) für die knappe Niederlage bei den German Open.

Doch das Kornwestheimer Team aus der Kampfsportschule Fight and Fun, das mittlerweile als Abteilung des SVK zu Wettkämpfen reist (siehe Artikel unten), hatte noch zwei weitere Eisen im Feuer. Und die gaben Anlass zur Freude.

Da wäre zunächst Nikos Panagiotidis, der bei den Junioren bis 69 Kilogramm den Titel holte. „Er ist mental sehr stark und hat eine super Kondition“, lobt Lalli seinen Kämpfer, der in Coburg eines seiner bislang stärksten Turniere in diesem Jahr ablieferte. Den ersten Kampf gegen Tim Schulze (Nordseefighter) gewann der 18-Jährige durch Technischen K.o. – heißt, der Kampf wurde abgebrochen, nachdem der Kornwestheimer mit zehn Punkten Vorsprung führte. Den zweiten Fight gegen Nils Grootherder (Kickbox Verein Marbach), immerhin Mitglied der Nationalmannschaft, entschied er mit 19:15 für sich. Wichtig war, dass Panagiotidis beim Stand von 15:15 einige Kopfkicks ins Ziel brachte.

Im Finale bekam er es mit dem einen Kopf größeren Marcel Egeler (Predator Fight Akademie) zu tun. Doch Panagiotidis ließ sich nicht beeindrucken, lag stets vorne und versteifte sich schon fast auf einen erneuten Technischen K.o. – was Coach Lalli nicht sonderlich gefiel. Dann aber beherzigte sein Schützling den Ratschlag, einfach Punkt für Punkt zu sammeln. Und schließlich klappte es tatsächlich mit dem vorzeitigen Ende, Panagiotidis holte sich mit dem klaren Resultat von 16:6 Zählern den Titel.

Ohne Vorkampf gleich in den entscheidenden Titelfight ging es für Sandro Peters. Der 17-jährige, der neben seinen Abiprüfungen noch eben Weltcupsieger in Innsbruck geworden war, plagte sich mit einer aufgerissenen Blase am Fuß, Resultat des Trainings fürs Sportabitur. Nachdem ihn die Sanitäter verarztet hatten, reichte es gegen Tim Grootheder (Kickbox Verein Marbach) bei den Junioren bis 79 Kilogramm aber dennoch zu einem hart erkämpften 17:14-Erfolg und somit zum deutschen Meistertitel. „Das war aber schon schwierig“, bilanziert Lalli, der zufrieden den Heimweg antreten konnte.