Foto: Lederer

Wer am Kelterfest-Wochenende im Ausland weilt, dem ist wirklich nicht zu helfen. Auch in diesem Jahr hat die Feuerbacher Traditionsveranstaltung die Massen angezogen: An drei Tagen wurde „en dr Kelter ond drom rom“ ausgiebig gefeiert.

Feuerbach - Premiere am Freitagabend: Zum ersten Mal eröffnete Steffen Wirth, der neue Vorsitzende des Wein-, Obst- und Gartenbauvereins (WOGV) das 43. Kelterfest in und um die Kelter. Gemeinsam mit Susanne Ramp, der stellvertretenden Bezirksvorsteherin, begrüßte er die zahlreichen Besucher und Ehrengäste der Traditionsveranstaltung. Ein kurzer Ausfall des Mikrofons tat nur seiner Stimme einen kurzen Abbruch, nicht aber der Stimmung. Viel Applaus erhielt der frisch gewählte Vorsitzende und Nachfolger von Helmut Wirth für seine Ansprache. Ebenso Susanne Ramp, die in ihrem Grußwort den mehr als 140 Helfern und den Wengertern dafür dankte, dass sie das dreitägige Fest überhaupt erst möglich machen. An Steffen Wirth gerichtet, sagte sie: „Mögen Sie den WOGV so umsichtig und engagiert leiten, wie ihr Vater es getan hat.“

Speis und Trank an sechs Theken

Sorgen machen muss man sich da wohl keine. Der 40-jährige IT-Fachmann hat die Leidenschaft für den WOGV in die Wiege gelegt bekommen. Während viele Gleichaltrige ins Fitness-Studio gehen, verbringt er mehrere Stunden in der Woche für den Verein; organisiert Veranstaltungen, Ausflüge und kümmert sich um die Belange der Mitglieder.

Auch die Belange der Besucher wurden am Wochenende mehr als berücksichtigt. Hunderte Flaschen Wein und Viertele gingen bereits am Freitagabend, dem traditionell besucherstärksten Tag des Festes, über den Tresen: solide Weine, knackig-frische ebenso wie exquisitere Tropfen. „Wir haben drei Getränketheken, einen Probierstand und drei Stände, an denen man zu essen bekommt“, sagt die WOGV-Sprecherin Susanne Maurer. Angeboten wurden unter anderem Würstchen, Fleischkäse, Göckele sowie Gemüsestrudel.

Die meisten trinken den Rosé

Örtliche Wengerter wie Susanne Maurer oder Fabian Rajtschan sorgen nicht nur während des Festes, sondern auch das Jahr über durch ihre Arbeit im Weinberg dafür, dass beim Kelterfest niemand auf dem Trockenen sitzen muss. Rund 15 000 Flaschen Wein hat beispielsweise Fabian Rajtschan im vergangenen Jahr auf seinen 3,5 Hektar am Lemberg und Heimberg produziert: 70 Prozent Rotwein, der Rest Weißwein. „Trollinger wird es eher weniger, die meisten trinken Rosé“, sagt der preisgekrönte Jungwinzer. Was das Weinjahr 2016 angeht, macht den Wengertern das feucht-warme Wetter zu schaffen. „Pilzbefall an den Beeren ließ sich nicht ganz verhindern“, erklärt Susanne Maurer. „Ein paar Sonnenstunden können wir schon noch vertragen.“ Befürchtet wird allerdings, dass die Kirschessigfliege in den heimischen Hängen die Früchte befällt und so den Ertrag reduziert. „Sie geht vor allem an die roten Trauben und könnte noch ein großes Problem werden“, sagt Rajtschan. Was die Versorgungslage auf dem Kelterfest 2016 angeht, konnte Rajtschan beruhigen: „Wir haben genug Wein da, es muss sich keiner Sorgen machen.“