Passanten gehen in die Karstadt Filiale in der Königsstraße – im Zuge eines umfassenden Sanierungsplans des Karstadt-Eigners Benko soll das Warenhaus in Stuttgart Mitte 2015 geschlossen werden. Foto: dpa

Die Stuttgarter Karstadt-Filiale schließt Mitte 2015. Offenbar plant Investor Benko den Einzug anderer Geschäfte. Landeswirtschaftsminister Schmid for- dert eine Perspektive für Beschäftigte.

Stuttgart - Erst wurde bekannt, dass die Stuttgarter Karstadt-Filiale und fünf weiterer Häuser in anderen Bundesländern schließen – jetzt drohen noch mehr Einschnitte. „Die Sanierung wird uns viel abverlangen. Ohne zum Teil sehr schmerzliche Entscheidungen, wie auch Filialschließungen, wird es nicht gehen“, sagte der neue Karstadt-Chef Stefan Fanderl. Nach Informationen unserer Zeitung stehen auf der Schließliste keine weiteren Filialen aus Baden-Württemberg. Häuser wie Konstanz oder Lörrach zählen demnach sogar zu den profitabelsten in ganz Deutschland.

Nils Schmid (SPD), baden-württembergischer Wirtschaftsminister, forderte Perspektiven für die 230 betroffenen Beschäftigten in Stuttgart. „Ich bedauere die angekündigte Schließung der Filiale Stuttgart sehr“, sagte er unserer Zeitung. „Ich erwarte, dass den Beschäftigten eine Perspektive im Konzern geboten wird.“

Das Stuttgarter Haus gehört der Signa-Holding von Karstadt-Eigentümer René Benko. Offenbar plant der Investor den Umbau des Gebäudes, damit lukrativere Mieter einziehen können. Ein Sprecher der Stadt bestätigte, dass es bereits erste Gespräche auf Fachebene gegeben habe. Allerdings liege noch kein Bauantrag vor, eine Entscheidung sei nach Wissen der Stadt noch nicht gefallen. Im Raum steht auch ein Abriss des Gebäudes. Die Innenstadtlage ist laut Immobilienexperten besonders unter großen Filialisten hochbegehrt.

Die Gewerkschaft Verdi hat die Schließung der Stuttgarter Filiale scharf kritisiert. „Hier saniert sich der Immobilienbesitzer Benko auf dem Rücken der Stuttgarter Belegschaft“, sagte Bernhard Franke, der Landesfachbereichsleiter Handel.