Ex-Geliebte  Jörg Kachelmanns könnte nach Einschätzung eines Gutachters gelogen haben.

Mannheim - Die Ex-Geliebte von Wettermoderator Jörg Kachelmann könnte nach Einschätzung eines Gutachters gelogen haben. „Die Hypothese einer Falschaussage kann ich nicht zurückweisen“, sagte der Psychologe Günter Köhnken am Montag vor dem Landgericht Mannheim.

Die 38-Jährige wirft dem Schweizer vor, sie vergewaltigt und mit einem Messer bedroht zu haben. Kachelmann bestreitet die Vorwürfe. Kachelmanns früherer Verteidiger Reinhard Birkenstock hatte Köhnken mit einem Gutachten beauftragt. Die 38-Jährige habe sehr detailliert ihre Beziehung zu Kachelmann geschildert. Als es um die angebliche Vergewaltigung gegangen sei, habe sie sich dagegen an viele Einzelheiten nicht erinnern können, sagte Köhnken am 40. Verhandlungstag. Die Möglichkeit einer Autosuggestion schloss der Kieler Psychologe aus. Bei einer Autosuggestion werden Erlebnisse unbewusst verfälscht oder ausgeschmückt.

Wie die Gutachterin Luise Greuel kommt auch Köhnken zu dem Ergebnis, dass die Glaubhaftigkeit der Aussage mit den Methoden der Aussagepsychologie nicht bestätigt werden kann. Ein Hauptproblem aus Köhnkens Sicht: Die beiden ersten Vernehmungen der 38-Jährigen bei der Polizei wurden nicht im Wortlaut protokolliert. Die Protokolle seien für die Aussagepsychologie kaum zu gebrauchen. Spätere Aussagen der Frau könnten von ihrer Therapie beeinflusst worden sein.