Zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember verdichten die SSB die Taktzeiten der Linien 81 und 82 in den Abendstunden. Foto: Alexandra Kratz

Die Stutttgarter Straßenbahnen verdichten zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember die Taktzeiten der Buslinien 81 und 82 am Abend. Die Projektgruppe des Vaihinger Jugendrats hatte dies gefordert.

Vaihingen - Das wird Anna Teichmann wohl ein paar lobende Worte und Schulterklopfen von Freunden und Klassenkameraden bescheren. Die Schülerin ist Mitglied in der Projektgruppe des Jugendrats Vaihingen. Diese gibt es, weil es in der aktuellen Legislaturperiode nicht zu einem Jugendrat gereicht hat. Die Schülerin hat sich für eine Verdichtung der Taktzeiten der Buslinie 82 eingesetzt – mit Erfolg.

Ihr Argument, das sie in der Septembersitzung des Vaihinger Bezirksbeirats vorgetragen hatte, hat die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) offenbar überzeugt. Man solle die Fahrten mit den Öffnungszeiten der Schwabengalerie abstimmen und den Zwanzig-Minuten-Takt bis 20 Uhr ausweiten, forderte Teichmann. Denn für Schüler und Studierende „gibt es oft keine andere Möglichkeit als den Bus, wenn sie nicht dauernd von den Eltern chauffiert werden wollen“, so die Vaihingerin damals.

Dichterer Takt wochentags eine Stunde länger

In der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats teilte der Bezirksvorsteher Wolfgang Meinhardt nun mit, dass die SSB zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember dem Vorschlag folgen und nicht nur beim 82er, sondern auch beim 81er den dichteren Takt um eine Stunde verlängern. „Ich habe mich sehr über diese Nachricht gefreut“, sagt Anna Teichmann. Es sei außerdem eine interessante Erfahrung gewesen, im Bezirksbeirat ihr Projekt vorzutragen, erzählt sie. Toll sei auch der einstimmige Beschluss der Beiräte zu ihrem Vorschlag gewesen. Man habe ganz bewusst nur mit einer kleinen Forderung begonnen, also die Verlängerung lediglich um eine Stunde, erklärt sie. Mehrere Vorstöße des Bezirksbeirats zur Taktverdichtung des 82ers tagsüber waren in den vergangenen Jahren von den SSB stets abschlägig behandelt worden.

Ihr Kollege in der Projektgruppe, Andreas Rückle, zeigt sich ebenfalls sehr zufrieden mit dem ersten Erfolg. „Es ist im Interesse der Jugendlichen“, sagt der junge Mann, der sich als Landesvorsitzender in der Schülerunion Baden-Württemberg engagiert und diese im Landesvorstand der CDU vertritt. Zudem sei der ÖPNV in Vaihingen angesichts der Größe des Stadtbezirks ausbaufähig, findet Rückle.

Besser von A nach B kommen

Zwei weitere Stationen für Call-a-Bike

Das zweite Vorhaben der Projektgruppe schließt daher auch direkt an dieses Thema an: zwei weitere Stationen für Call-a-Bike im Stadtbezirk. Das haben die Jugendlichen am Mittwoch im gesamtstädtischen Jugendrat vorgetragen. „Es ist positiv aufgenommen worden“, erzählt Rückle. Sein Wunsch ist es, jeweils an der S-Bahn-Station Universität und vor dem Bürgerhaus im Wohngebiet Lauchäcker eine solche Station mit Leihfahrrädern einzurichten. „Oft sehe ich Kolonnen von Eltern am Bahnhof warten, um ihre Kinder abzuholen“, erzählt er. Mit einem Mietfahrrad könne man problemlos vom Campus in das Wohngebiet fahren. Es müssten sicherlich nicht Stationen mit 25 Rädern sein, acht bis zehn Stück würden nach seiner Einschätzung ausreichen. Das System Call-a-Bike sei eine gute Lösung für „das Dazwischen“: Wenn es nicht genügend Fahrgäste gibt, die weitere Busfahrten wirtschaftlich rechtfertigen, aber eben doch den Bedarf. „Wir glauben, es ist eine realistische Forderung.“ Und diese komme sicher nicht nur den Jugendlichen zugute, sagt er, sondern auch Studenten oder älteren ÖPNV-Nutzern.

Ideen für den Stadtpark

Derzeit wird innerhalb der Stadtverwaltung geprüft, wie der Bedarf an weiteren Call-a-Bike-Stationen in den Außenbezirken der Stadt aussieht sowie die benötigten Kosten für die Aufstellung. „Wir hoffen, dass es in den nächsten Doppelhaushalt 2016/17 aufgenommen werden kann“, sagt Rückle. Nachdem der Bericht aus der Verwaltung vorliege, werde man auf die Fraktionen im Gemeinderat zugehen und nach einer politischen Mehrheit suchen, schildert er. Man hoffe, dass die beiden neuen Stationen 2016 realisiert werden können, bevor die Neuausschreibung von Call-a-Bike ansteht, sagt Rückle.

Ideen für den Stadtpark

Das dritte Mitglied in der Vaihinger Projektgruppe, Anton Wolf, hat sich des Stadtparks angenommen. Er wünscht sich beispielsweise einen Sanduntergrund für das Volleyballfeld und bewegliche Tore zum Fußballspielen. Darüber hatte er ebenfalls in der Septembersitzung des Bezirksbeirats berichtet. Man habe inzwischen beim Leiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamts, Volker Schirner, angefragt, ob er in ihre Sitzung komme, berichtet Andreas Rückle. Die Antwort steht noch aus.