Jenny Marsala Foto: Frank Fautz

Die Stuttgarter Jazz-Studentin Jenny Marsala sorgt mit ihrem You-Tube-Video „1 Girl, 13 Voices“ weltweit für Millionenklicks

Stuttgart - Jeden Tag werden 4,75 Milliarden Inhalte auf Facebook gepostet und eine halbe Milliarde Tweets verschickt. Auf You Tube laden User 100 Stunden Videos hoch – in der Minute! Nur wenige schaffen es, sich von der Masse abzuheben und einen viralen Hit zu landen. Planbar ist dies nicht, wie das Beispiel der 28-jährigen Stuttgarter Studentin Jenny Marsala zeigt – aber machbar!

„Zum Spaß“ und „nur für meine Freunde“ hatte sie ein Video bei sich daheim aufgenommen, in dem sie unter dem Titel „1 Girl, 13 Voices“ Songs von berühmten Interpreten wie Adele, Britney Spears, Shakira und Lady Gaga nachahmt. Erst als positive Reaktionen aus ihrem Umfeld kamen, stellte sie den knapp zwölfminütigen Film bei You Tube und Facebook ins Netz – und prompt ging er trotz seiner für den Videokanal ungewohnten Länge regelrecht durch die Decke.

Innerhalb von sieben Tagen haben geschätzte sieben Millionen Menschen das Video aus Stuttgart geklickt. Genau weiß es Jenny Marsala nicht, da ihr Film weltweit tausendfach heruntergeladen geworden ist. Sogar der amerikanische HipHop-Star Sutflute hat ihn auf seiner Facebook-Seite geteilt und dazu lobend geschrieben: „She is Talented! 1 Girl with 13 voices!“

E-Mails kommen aus allen Teilen der Welt

Fast täglich bekommt die gebürtige Leonbergerin, die an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart im sechsten Semester studiert und daneben Gesang unterrichtet, E-Mails aus allen Teilen der Erde. „Wenn man bei deinem Video die Augen schließt“, hat jemand geschrieben, „denkt man, das Original zu hören.“ Doch es lohnt sich, die Augen nicht zu schließen. Die dunkelhaarige Sängerin aus Stuttgart, die dreizehn Stimmen in sich trägt und Wurzeln aus Italien und der Türkei besitzt, überzeugt auch optisch mit ganzer Hingabe, die sich auf ihrem Gesicht zeigt.

Bei der Auswahl der Stücke standen zwei Namen von Anfang an fest: Britney Spears musste dabei sein, der Star ihrer Jugend, sowie Lady Gaga. Sie wollte ihren Idolen möglichst nahe kommen, in dem sie deren Stimmfarbe und Klang imitiert. Dass Jenny Marsala nun selbst zu einem Social-Media-Star geworden ist, bezeichnet sie als „absoluten Wahnsinn“. Damit habe sie nicht gerechnet, dass ihre Homepage und die Postfächer „explodieren“.

Am 24. Mai singt sie im Jazzclub Bix

Gerade arbeitet die 28-Jährige, die 2008 zu dem deutschen Dance-Pop-Projekt Nova Space von Produzenten Felix J. Gauder gestoßen war, an ihrem ersten Album „Lächeln“ mit eigenen, deutschen Songs und meist autobiografischen Texten. Stücke daraus wird sie am 24. Mai im Jazzclub Bix in Stuttgart vorstellen.

Bei schönem Wetter kann man Jenny Marsala auf dem Schlossplatz antreffen, wo sie gern auf dem Rasen liegt, Straßenmusikern lauscht und sich inspirieren lässt. „Hier kann man sich in seine Heimatstadt immer wieder aufs Neue verlieben“, sagt die 28-Jährige. Vielleicht macht sie ja mal ein Schlossplatz-Video: ein Girl, eine Stadt, unzählige Glücksgefühle.