Valdo Lehari jr., der Chef des Verbands Südwestdeutscher Zeitungsverleger (VSZV). Foto: dpa

Zeitungen haben viele Stärken. Jugendliche nutzen sie zunehmend in digitaler Form. Die Verleger im Südwesten sehen aber auch Grund zur Sorge. Und starten eine Imagekampagne.

Ludwigsburg - Glaubwürdige Informationen gewinnen in Zeiten von Fake News noch an Bedeutung. „Die Zeitung müsste spätestens jetzt erfunden werden“, sagte der Vorsitzende des Verbandes der Südwestdeutschen Zeitungsverleger (VSZV), Valdo Lehari jr., am Freitag in Ludwigsburg. Er äußerte sich optimistisch über die Lage auf dem Zeitungsmarkt. „Wir haben noch nie so viel Reichweite gehabt.“ Positiv sieht er nicht zuletzt, dass auch Jugendliche zunehmend die digitalen Angebote der Zeitungen nutzen würden.

Angesichts von rückläufigen Auflagen bei den Zeitungen warnte der Geschäftsführer der Schwäbischen Zeitung, Kurt Sabathil, davor, immer nur das „traurige Lied der Verluste“ zu singen. Sabathil sieht insgesamt mehr Akzeptanz bei Nutzern, für Inhalte im Internet auch zu bezahlen. „Das Bewusstsein ist stärker geworden“, sagte er. Es sei ein „historischer Fehler“ gewesen, Informationen in den Anfängen des Internets gratis zur Verfügung zu stellen.

Die Verleger plagen aber auch Sorgen - zum Beispiel, dass sie auf dem Land wegen des Mindestlohns oft kaum noch Zusteller der Zeitungen finden. Ihre Kritik richtet sich auch dagegen, dass Kommunen zeitungsähnliche Amtsblätter herausgeben und so Anzeigen vom Werbemarkt abziehen.

Nicht zuletzt als Antwort auf Lügenpresse-Vorwürfe von Populisten haben die Südwest-Verleger in Baden-Württemberg auf ihrer Jahresversammlung eine Imagekampagne für das Medium Zeitung beschlossen. Die Initiative mit dem Titel „Jedes Wort wert“ soll helfen, das Ansehen der Presse zu verbessern - „gerade in einer Zeit, in der wir zunehmend Angriffen ausgesetzt sind“, sagte Valdo Lehari jr.