Cacau. Foto: dpa

Gegen Hamburg war Cacau der Sieggarant für den VfB Stuttgart. Mit uns spricht er über die aktuelle Lage.

Stuttgart - Mit zwei Toren gegen den Hamburger SV war Cacau der Sieggarant beim 3:0 gegen die Hanseaten. "Das war ein wichtiger Schritt für uns. Aber wir müssen äußerst wachsam bleiben, wir sind noch nicht gerettet", sagt der deutsche Nationalstürmer.

Cacau, in der Bundesliga hatten Sie Ihr letztes Tor am 13. November in der Hinrunde beim 3:3 in Kaiserslautern erzielt. Wie groß war Ihre Sehnsucht nach dem nächsten Treffer?

Cacau: Groß, sehr groß sogar. Ich habe schwere Wochen hinter mir, mit vielen Beschwerden und Schmerzen. Da waren die Tore gegen Hamburg schon eine große Befreiung.

Wie haben Sie den Sieg und Ihre Tore gefeiert?

Wir hatten Freunde bei uns zu Hause und haben gegrillt. In der Kirche war ich natürlich auch. An Ostern ist Jesus auferstanden, das sind für uns Christen die wichtigsten Feiertage im Jahr. Dass ich gerade da zwei Tore erzielt habe, hat mich besonders gefreut.

Die Mannschaft ist lange Zeit großzügig mit ihren Torchancen umgegangen.

Das stimmt. Wir hatten in der ersten Halbzeit einige sehr gute Chancen, aber nur ein Tor erzielt, das war zu wenig. So etwas kann wirklich gefährlich sein. Zum Glück haben wir dann noch zwei Tore nachgelegt.

Sie leiden an einer weichen Leiste und müssten eigentlich operiert werden. Hat es sich also schon gelohnt, dass Sie den anstehenden Eingriff aufgeschoben haben?

Auf jeden Fall. Die Mannschaft braucht mich, und ich möchte ihr im Saisonendspurt unbedingt helfen. Ob ich nur zehn oder 20 Minuten spielen kann oder 90 Minuten wie gegen den HSV, ist egal. Dass es für mich dann so gelaufen ist, freut mich sehr. Das ist eine Belohnung für die ganze Arbeit, die ich investiert habe.

Im Detail?

Es war mir klar, dass es ein ganz schwieriger Weg für mich werden wird. Ich habe viele Trainingseinheiten separat absolviert und war häufig und lange in Behandlung. Deshalb muss ich mich bei unseren Ärzten und Physiotherapeuten bedanken. Sie haben alles getan, damit ich spielen konnte.

Und die Schmerzen waren erträglich?

Dagegen bekomme ich Spritzen, das hält dann schon für ein ganzes Spiel.

Wie sehr schmerzt Sie die Tabellensituation des VfB?

Wir müssen in dieser Saison viel verkraften. Wir hatten viele Verletzte, viele unglückliche Spiele, auch solche, in denen wir nicht mit dem Druck fertig geworden sind. Umso wichtiger ist jetzt jeder Sieg.

Der VfB punktet und punktet, die Rettung ist näher gerückt, doch der Kampf gegen den Abstieg ist diesmal besonders zäh. Wie sehr zerrt das an Ihren Nerven?

Der Sieg gegen Hamburg war ein ganz wichtiger Schritt. Aber wir müssen äußerst wachsam bleiben, wir sind noch nicht gerettet. Wir wissen, wie schnell alles wieder kippen kann. Schließlich erinnert sich jeder mit Grausen an unser Spiel gegen Kaiserslautern.

Als der VfB aus einem 0:1 ein 2:1 machte und am Ende dennoch 2:4 verlor.

Genau. Wir müssen weiter hochkonzentriert arbeiten. Deshalb werden wir uns ganz gewissenhaft auf Hoffenheim vorbereiten. Wir müssen dort am Samstag nachlegen. Wenn wir dieses Spiel gewinnen, bin ich fest davon überzeugt, dass wir in der Bundesliga bleiben werden.

Am linken Arm tragen Sie eine Manschette. Ist das eine neue Verletzung?

Nein, das ist nur eine Vorsichtsmaßnahme. Ich bin bei einem Zweikampf auf den Arm gefallen, aber das ist nichts Schlimmes. Das hätte mir auch gerade noch gefehlt.