Katzen sind die beliebtesten Haustiere in Deutschland. Foto: dpa

In einem Drittel aller deutschen Haushalte lebt mindestens ein Haustier. Es ist ein gutes Geschäft: Knapp 4,7 Milliarden Euro investieren die Deutschen in Futter und Spielzeug für ihre Lieblinge. Das ist das Umfeld, in dem der Internet-Händler Zooplus wachsen will.

Stuttgart - Die Deutschen lieben ihre Haustiere. In etwa einem Drittel aller hiesigen Haushalte lebt mindestens ein Tier, schätzt die Zooplus AG, nach eigenen Angaben Europa führender Internet-Händler für Heimtierprodukte. Katzen sind das beliebteste Haustier in Deutschland – 13,4 Millionen streunen durch Vorgärten oder Wohnungen, geht aus einer Statistik des Industrieverbands Heimtierbedarf hervor. Zudem leben 8,6 Millionen Hunde hierzulande. Knapp 4,7 Milliarden Euro haben die Deutschen im vergangenen Jahr für Tierfutter und Bedarfsartikel ausgegeben. Der Internethandel spielt im Bereich Heimtierbedarf bisher eine relativ geringe Rolle. Gerade mal zehn Prozent des Umsatzes wird über Online-Händler wie Zooplus erzielt. Der größte Marktanteil bei der Tiernahrung haben großflächige Supermärkte und Discounter, die meist nur ein Randsortiment von 150 bis 200 Produktvarianten im unteren Preisniveau vertreiben, schreibt Zooplus in seinem Zwischenbericht. Im Vergleich dazu: Zooplus hat nach eigenen Angaben mehr als 8000 Artikel im Angebot.

Zooplus will überproportional wachsen

Der Internet-Händler glaubt eine Verschiebung im Absatzspektrum hin zu hochwertigeren Produkten sowie eine „zunehmende Humanisierung der Haustiere“ zu erkennen. Zudem werde der Vertrieb von Haustier-Artikeln über das Internet in den nächsten Jahren überproportional zunehmen, so Zooplus. Davon will das Unternehmen, das 1999 gegründet wurde, profitieren. Im ersten Halbjahr ist Zooplus, dessen Aktien seit 2008 an der Börse notiert sind, kräftig gewachsen. Der Umsatz schnellte um knapp 21 Prozent auf 517 Millionen Euro in die Höhe. Rund 75 Prozent davon werden im Ausland erzielt. Zooplus betreibt insgesamt 25 landesspezifische Webshops; neben Deutschland sind dies etwa Frankreich, die Niederlande, Spanien, Italien, Polen, Großbritannien und Türkei. Ausgeliefert werden die Produkte nicht zuletzt aus den Logistikzentren in Deutschland, Niederlande, Polen, Frankreich und Belgien. Zudem gibt es kleinere Lager, die sogenannten Fulfillmentcenter, deren Zahl noch ausgebaut werden soll. Zooplus hatte Ende vergangenen Jahres mehr als 4800 aktive Kunden mit denen im Schnitt 188 Euro umgesetzt wurden.

Der Ertrag konnte mit dem Umsatzwachstum allerdings nicht schritthalten; das Ergebnis vor Steuern stagnierte bei 5,1 Millionen Euro. Grund dafür dürfte nicht zuletzt das „weiterhin sehr wettbewerbsintensive Marktumfeld“ sein. Zooplus beschäftigte Ende 2016 knapp 400 Mitarbeiter. Im gesamten laufenden Jahr strebt das Unternehmen einen Umsatz von mindestens 1,1 (Vorjahr: 0,9) Milliarden Euro an. Das Ergebnis vor Steuern soll zwischen 17 und 22 Millionen Euro liegen (Vorjahr: 17,9 Millionen Euro).