Der Wohnmarkt in Stuttgart ist weiter angespannt Foto: Leif Piechowski

Die Preise für Eigentumsimmobilien in Stuttgart steigen rapide: Käufer zahlen bei Neubauten für den Quadratmeter 60 Prozent mehr als noch im Jahr 2007. Auch die Mieten steigen, wenn auch moderater.

Stuttgart - Vor allem die Eigentumspreise ziehen seit Ende 2013 wieder stark an, teilte der Immobilienverband Deutschland (IVD) auf seiner Pressekonferenz am Donnerstag mit. Verglichen mit 2007 verzeichnet man für einen Quadratmeter im Neubau sogar einen Preisanstieg von über 60 Prozent. Damals bezahlte der Käufer 3200 Euro für einen Quadratmeter, im laufenden Jahr sind es rund 5200.

Auch die Mietpreise sind seit der letzten Erhebung gestiegen, wenn auch moderater: Für einen Quadratmeter in einer Bestandswohnung mit gutem Wohnwert werden aktuell 12 Euro fällig und somit 20 Cent mehr als im vergangenen Herbst. Bei Mietwohnungen insgesamt stiegen die Preise leicht an. „Schon vor 13 Jahren haben wir vor dieser Situation gewarnt“, sagte IVD-Ehrenmitglied Erich Hildenbrandt. „Die Politik hat nichts getan, obwohl sie die Umstände genau kannte“.

Auch die bundesweite Mietpreisbremse, nütze nichts. Denn diese schrecke Investoren ab, weitere Immobilien zu bauen, sagt IVD-Mitglied Hildenbrandt.

Der starke Zuzug nach Stuttgart ist laut IVD-Geschäftsführer Stephan Kippes ein Hauptgrund für den Anstieg der Immobilienpreise. Ein weiter Grund: Die gute wirtschaftliche Lage der Region ziehe Fachkräfte an. Zudem habe die Zahl der Singlehaushalte einen Höchststand erreicht. Die Hauptverantwortung sieht der Verband bei der Politik. Noch 1992 habe das Land dreimal so viele Bauprojekte wie heute bewilligt. „Um Angebot und Nachfrage ins Lot zu bringen, müsste man die Bautätigkeit auf Jahre hin verdoppeln“, so Hildenbrandt.