McDonald’s will den Anschluss an die moderne Zeit nicht verlieren. Foto: AP

Viele Verbraucher, auch in den USA, achten immer mehr auf Tierschutz. McDonald’s will den Anschluss an die Ansprüche nicht verlieren und verarbeitet Eier von freilaufenden Hennen.

New York - Der Fastfood-Gigant McDonald’s will binnen zehn Jahren seinen Kunden in den USA und Kanada nur noch Eier von freilaufenden Hennen servieren. Dies kündigte das US-Unternehmen am Mittwoch an als Teil seiner Strategie, dem wachsenden Bewusstsein von Kunden für eine artgerechte Tierhaltung Rechnung zu tragen. Der Schritt ist der jüngste von Konzernchef Steve Easterbrook, den Erfinder des Big Mac in eine moderne, fortschrittliche Burgerkette zu verwandeln.

Eine große Herausforderung

Druck erfährt das gegen sinkenden Umsatz kämpfende Unternehmen dabei auch von Konkurrenten wie der US-Schnellrestaurantkette Chipotle, die Normen für den Tierschutz zum Teil ihrer Marktstrategie gemacht hat. Easterbrook hatte im März die Konzernleitung übernommen. Seitdem kündigte McDonald’s bereits an, nur noch Hühner zu verwenden, die ohne die meisten Antibiotika aufgezogen werden. Im April versprach das Unternehmen zudem, den Lohn der Mitarbeiter in den konzerneigenen Geschäften zu erhöhen. Diese machen etwa zehn Prozent aller US-Filialen der Marke aus.

Das Unterfangen, in den USA und Kanada in dem kommenden Jahrzehnt auf Eier von freilaufenden Hennen umzusteigen, ist eine große Herausforderung: Nur etwa sechs Prozent aller in den USA produzierten Eier stammen von Hühnern, die nicht im Käfig gehalten werden. Doch Marion Gross, für den Einkauf in Nordamerika zuständige Vizepräsidentin, sagte, das Unternehmen werde mit den bestehenden Eierlieferanten daran arbeiten, die Ställe umzuwandeln.

Eier auch für Egg McMuffins

Der geplante Umstieg werde „wahrlich bedeutend“ für die Kunden sein. „Sie wissen, wie groß wir sind und wie groß der Einfluss ist, den wir auf die Industrie haben“, sagte sie.

Schon jetzt kauft Mcdonald’s in den USA rund 13 Millionen Eier pro Jahr von Hennen, die nicht in Käfigen gehalten werden. Dies entspricht allerdings weniger als einem Prozent der rund zwei Milliarden Eier, die die Kette jährlich braucht, um Menüs wie das Frühstück Egg McMuffins anzubieten.

Auch andere US-Ketten wie Starbucks oder Subway kündigten bereits an, sich auf Eier von Hennen umzustellen, die nicht in Käfigen gehalten werden. Allerdings gaben diese keinen Zeitraum an, innerhalb dessen sie den Umstieg schaffen wollen.