Anerkennung der Kollegen: Sascha Reinelt (4. v. re.) macht Schluss. Foto: Baumann

Die Hockey-Zweitligasaison des HTC Stuttgarter Kickers ist so gut wie gelaufen. Der Trainer denkt bereits an die neue Runde, in der nicht nur Routinier Sascha Reinelt fehlen wird.

Stuttgart - Der Klassenverbleib in der zweiten Liga ist gesichert, sportliche geht es um nichts mehr – dennoch ist Falk Heßler ganz froh darüber, dass die Saison och nicht ganz vorbei ist. Mit einem 0:4 gegen den SC Charlottenburg will der Trainer von Hockey-Zweitligist HTC Stuttgarter Kickers nämlich ungern die laufende Runde beenden. „Wir wollen die Saison mit einem positiven Gefühl und einem guten Spiel abschließen“, sagt Heßler über die finale Partie am kommenden Sonntag beim TuS Lichterfelde. Schließlich hat Sascha Reinelt auch keinen Abschied mit einer deutlichen Niederlage verdient.

Der 35-Jährige bestritt am Sonntag sein letztes Heimspiel für den HTC, nach dem Abpfiff gab es von Clubpräsident Stefan Heine ein Geschenk, Ex-Teamkollege Peter Heink sprach einige Worte – und Sascha Reinelt musste „zweimal schlucken, es war schon ein wenig emotional“. Und für Heßler auch ein wenig bitter. Denn der Coach weiß: „Künftig wird uns ein ganz erfahrener Mann fehlen“, sagt Heßler. Und nicht nur das.

Sascha Reinelt verfügt neben seiner Erfahrung nämlich über noch andere Eigenschaften, die Heßler schätzt. Da ist zum einen seine Reputation: Reinelt hat über 200 Länderspiele bestritte, 2002 wurde er mit dem deutschen Team Weltmeister, 2004 gewann er bei den Olympischen Spielen von Athen Bronze, und mit dem HTC holte er 2005 nicht nur die deutsche Meisterschaft, sondern legte ein Jahr später mit dem Gewinn des Europapokals der Landesmeister nach. „Sein Standing innerhalb des Team macht es auch uns Trainern leichter“, sagt Falk Heßler, „wir wissen: Da ist auf dem Feld einer, auf den die anderen Jungs hören.“ Dazu komme seine vorbildliche Einstellung. „Auch da übernimmt er eine Vorbildfunktion", ergänzt der HTC-Coach. Am Samstag hat Reinelt mit zwei Treffern beim 3:3 gegen den die Zehlendorfer Wespen zudem noch einmal seine Treffsicherheit unter Beweis gestellt. Allerdings: Gerade diese Partie macht Heßler auch Hoffnung.

Seine junge Mannschaft hat nämlich einmal mehr gezeigt, dass sie auch gegen die Topteams zumindest mithalten kann. „Was uns oft noch fehlt, ist die Cleverness“, sagt Heßler, der sein junges Team dahin gehend weiterentwickeln will, dass über kurz oder lang auch der Aufstieg wieder ein Thema wird. Doch bei diesem Unterfangen wird ihm künftig nicht nur Sascha Reinelt fehlen. Timm Haase, der wegen eines Kreuzbandrisses zuletzt ausgefallen ist, wechselt will die Entwicklung nicht abwarten und wechselt zu Erstligist Mannheimer HC.

Falk Heßler wäre daher ganz froh, wenn sich Sascha Reinelt zumindest bereit halten würde, um einspringen zu können. So, wie er es nach dem vermeintlichen Rücktritt in der Halle schon einmal gemacht hat. Der Stürmer aber stellt klar: „Diesmal ist es endgültig.“ Künftig will der zweifache Familienvater nur noch in der dritten Mannschaft zum Schläger greifen und als Jugendvorstand des Clubs den lauf der Dinge auch neben dem Spielfeld gestalten. „Das wird eine schöne Aufgabe“, sagt Reinelt, der sicher ist: „Mir wird zwar auch was fehlen, die Jungs werden das aber auch ohne mich hinbekommen.“