In einem Hotel in Belgien können Goldfische hinzugebucht werden. Foto: Charleroi Airport Hotel

Um gelangweilte Gäste aufzuheitern und für Gesellschaft zu sorgen, hat sich ein Hotelier in Belgien etwas Außergewöhnliches einfallen lassen: Für 3,50 Euro die Nacht können hier Goldfische gemietet werden.

Brüssel - Vergessen Sie Zimmerservice, Probierpäckchen und Betthupferl – ein belgischer Hotelier hat etwas anderes auf Lager: Buchen Sie eine Übernachtung mit Fisch. Dem Manager des Van der Valk Hotel in Charleroi, 70 Kilometer südlich von Brüssel, kam die Idee nach eigenen Angaben, weil er gelangweilte Gäste aufheitern wollte.

Nemo, Heineken und Prinz Charles

Das Angebot gilt für die drei Goldfische des Etablissements: Nemo, Heineken und Prinz Charles. Sie können für jeweils 3,50 Euro die Nacht – Fischglas inklusive – gemietet werden. Wie Hotelmanager David Dillen sagte, sind die Hotelfische in den sozialen Medien der Knüller. Das Foto eines niederländischen Touristen mit Goldfisch habe diesen Monat auf Twitter in wenigen Tagen 30 000 Likes bekommen.

Dillen unterteilt seine Gäste derzeit in drei Kategorien: Solche, die Bilder mit einem Fisch in ihrem Hotelzimmer gleich online posten, Geschäftsleute, die ihre Quittung nicht schnell genug an ihren Boss schicken können und Familien, denen das Hotel den Fisch gratis ausleiht.

Nicht immer geht allerdings alles glatt. Ein dreijähriges Mädchen aus den Niederlanden ließ einen der Fische mitgehen, wie Dillen erzählt. Der Vater entdeckte das im Auto an der belgisch-niederländischen Grenze und rief sofort im Hotel an. Das Management überließ der Familie den Goldfisch.

Skurrile Idee: menschliche Wärmflaschen

Der Kampf um Gäste treibt mitunter seltsame Blüten. So hatten britische Hotels ihren Gästen einen kuscheligen Betten-Service angeboten: Angestellte in speziell angefertigten Overalls schlüpften in einem Ganzkörperschlafanzug für fünf Minuten kostenlos unter die Bettdecke. Das Ganze fühle sich an wie eine gigantische heiße Wärmflasche, schwärmte eine Sprecherin von Holiday Inn.

So skurril die Service-Idee auch erscheinen mag, sie ist wissenschaftlich fundiert. Chris Idzikwski, Direktor des Schlafzentrums in Edinburgh, erklärte: „Ein warmes Bett mit 20 bis 24 Grad ist der beste Weg, in erholsamem Schlaf zu starten. Ein kaltes Bett kann eine gute Nachtruhe dagegen verhindern. Der Service mit menschlichen Bettflaschen hilft den Gästen gerade zu dieser Jahreszeit, sich schnell aufzuwärmen.“ Die Hotels stellten das Pilotprojekt allerdings wieder ein. Der Grund: Es herrschte akuter Nachwuchsmangel an menschlichen Wärmflaschen.