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Die Planung des Rückhalteraums zwischen Urbach und Plüderhausen ist fast abgeschlossen. Der neue Bau wird gebraucht, wie die Rückschau auf die Flut vom 29. Mai zeigt

Schorndorf - Das nächste Projekt des Wasserverbandes Rems steht in den Startlöchern. Noch im Frühjahr werde voraussichtlich der Planfeststellungsbeschluss für den Rückhalteraum Urbach/Plüderhausen verkündet, sagte der Geschäftsführer Roland Kuhn bei der Sitzung des Wasserverbandes am Mittwoch im Schorndorfer Ratssaal. Die Einsprüche der meisten betroffenen Grundstücksbesitzer hätten geklärt werden können, der Verband habe im Zuge einer Flurbereinigung 14,5 der benötigten 15 Hektar Fläche erworben. Drei Bauabschnitte soll es geben, der erste, in welchem die Hauptdämme und die sogenannten Durchlassbauwerke entstehen, startet im Frühjahr 2017. Bis zum Frühjahr 2019, kurz vor der Gartenschau, sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, darauf haben die beiden Bürgermeister Jörg Hetzinger (Urbach) und Andreas Schaffer (Plüderhausen) hingewiesen. Es seien Puffer eingeplant worden, damit dies zu machen sei, sagte der Wasserverbandsvorsitzende, der Schorndorfer Oberbürgermeister Matthias Klopfer.

In einem Punkt meldete der Urbacher Rathauschef Hetzinger bezüglich des Baus aber Bedenken an. Wegen der Baustelle am Durchlassbauwerk muss die Rems auf Höhe der B-29-Brücke bei Urbach umgeleitet werden. Der Platz zwischen Brücke und Baustelle sei beengt, sagte der planende Ingenieur, ein statistisch alle zehn Jahre vorkommendes Hochwasser mit einem um 20 Zentimeter erhöhten Pegel passe jedoch noch hindurch. Sollte es keinen „saublöden Lastfall“ geben, so müssten die Pfahlkonstruktionen, welche die Baustelle abdichten, ausreichen.

Jörg Hetzinger gab sich damit nicht zufrieden. Durch die umgeleitete Rems steige die Überflutungsgefahr, sagte der Schultes, der eigener Bekundung zufolge die Pläne zum ersten Mal sah. Sowohl die gemeindeeigene Kläranlage als auch ein Gewerbegebiet lägen in der Nähe der kritischen Stelle. Hetzinger: „Wir sollten verhindern, dass im Falle einer Flut Regressforderungen gestellt werden können.“