Der Stadtwerke-Chef Florian Müller testet mitunter selbst, ob im Naturbad alles richtig funktioniert. Foto: factum/Bach

Das Naturbad startet in seine zweite Saison. Dieses Mal soll alles reibungslos verlaufen. Es sind neue Düsen, Leitungen, Filter und Kontroll-Instrumente installiert worden.

Herrenberg - Die erste Saison des Naturbads ist für die Stadtwerke abgehakt. Weil zu hohe Werte des Bakteriums Pseudomonas aeruginosa gemessen worden waren, hatte das Bad im Sommer 2015 zweimal geschlossen werden müssen. Wenn am 30. April der Startschuss zur Freiluftsaison fällt, sollen aber alle

technischen Fehlfunktionen und Mängel behoben sein. Eine Liste mit 70 Aufgaben stand über den Winter an, alle sollen bis zur Eröffnung erledigt sein. Die Kritikpunkte der Badegäste reichten von zu langen Warteschlangen an den Kassen über das zu kühle Badewasser bis hin zu verschmutzten Badebereichen. „Wir haben jede Anregung der Bürger abgearbeitet“, versichert Florian Müller, der Leiter der Stadtwerke.

Der Maßnahmenkatalog umfasste personelle, organisatorische und auch bauliche Verbesserungen. Die Stadt gibt dafür rund 90 000 Euro aus. Das Personal an der Kasse wird um eine halbe feste Stelle aufgestockt, eine Aushilfe zusätzlich eingestellt, „so kann der Einlass künftig flüssiger vonstatten gehen“, hofft Müller. Auf der neu gestalteten Homepage können jetzt Saison- und Jahreskarten online bestellt werden. Zudem soll die Stelle eines sogenannten Freibadkümmerers geschaffen werden, der auch die Wünsche und Anregungen der Gäste aufnimmt. Und zudem wird das Team der Rettungsschwimmer und der Badeaufsicht um zwei Kräfte verstärkt.

Leitungen werden mit Desinfektionsmitteln behandelt

Um das Badewasser so sauber wie möglich zu halten, wurden Trockenfilter ausgetauscht und neue Drainagen verlegt. Das ist besonders wichtig, denn das Wasser wird nicht mit Chlor gereinigt. Ein besseres Frühwarnsystem soll verhindern, dass erneut Bakterien auftreten. Dafür soll eine automatisierte Trübungsmessung sorgen. „Je trüber das Wasser, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, das etwas nicht in Ordnung ist“, sagt Müller. Zudem ist ein neues Druckmessgerät installiert worden. „Sollte der Druck ansteigen, könnte eine Düse verstopft sein, so wie es im vergangenen Jahr der Fall war“, berichtet der Stadtwerke-Chef. Damals war ein Puppenkopf schuld an der Verstopfung . Darüber hinaus werden sämtliche Leitungen künftig in einem regelmäßigen Zyklus kontrolliert, um Verstopfungen vorzubeugen und stehendes Wasser zu vermeiden. „Wir werden die Leitungen mit Desinfektionsmittel spülen“, erklärt Müller. Das sei mit dem Gesundheitsamt abgestimmt worden.

Bisher lief das frische, temperierte Wasser über die Rutsche und den Wasserfall in das Becken. „Dabei wurde es meist zu stark abgekühlt, wodurch die Wassertemperatur mitunter zu wünschen übrig ließ“, bekennt der Stadtwerke-Chef. Um möglichst stets die angestrebten 23 Grad zu erreichen, wird das erwärmte Nass jetzt über neue Düsen im Becken und durch frisch verlegte Wasserleitungen zugeführt. Für diese Optimierung wiederum kommt eine neue Hydraulik zum Einsatz.

Homepage mit aktueller Wassertemperatur

Die Stadtwerke wollen künftig möglichst mehr als die 77 000 Besucher anlocken, die 2015 in das für 5,7 Millionen Euro errichtete Naturbad gekommen sind. „Wir wollen unsere Gäste noch mehr als bisher informieren“, versichert Müller. Auf der neuen Homepage werde zum Beispiel auch die aktuelle Wassertemperatur veröffentlicht. Dann sehen verfrorene Wasserratten sofort, ob für sie ein Besuch im Naturbad in Frage kommt oder nicht.