Fundusstücke vom Dachboden füllen bald die Ausstellungsräume. Foto: Heimatmuseum Flacht

Das Flachter Heimatmuseum hat seinen Dachboden entrümpelt. Die Fundstücke werden erst ausgestellt – und dann zum Teil verkauft.

Jahrzehntelang hat sich auf dem Dachboden des Heimatmuseums in Flacht angesammelt, was auf nicht mehr nachvollziehbaren Wegen ins alte Schulhaus gelangt ist. Private Schenkungen, Dubletten, Bestände aus Haushalts- und Betriebsauflösungen, Andenken an die alte Schule, Überreste von Ausstellungen und Leihgaben, die nie mehr abgeholt wurden und deren Leihgeber auch nicht mehr bekannt sind – in den Winkeln des Dachbodens schlummerten so einige Gegenstände, die Tageslicht schon länger nicht gesehen hatten. Dem Museum diente der Dachboden als Fundgrube und als Depot, leider ist er aber auch eine Brandlast. und muss deshalb geräumt werden.

Wachtelhäuschen und historische Matrosennanzüge

Nachdem sich Heimatverein und Gemeindeverwaltung im vergangenen Herbst geeinigt hatten, das historische Gebäude aus Energiespargründen über die Wintermonate zu schließen, hat Museumsleiterin Susanne Kittelberger die Zeit genutzt, um auszusortieren. „Der Dachboden hat sich deutlich gelichtet“, berichtet Kittelberger jetzt. So einige Schätze hat sie bei der Aufräumaktion aus den Schränken und Ecken hervorgezogen. Da wären etwa einige sogenannte Wachtelhäuschen, aufwendig gestaltete Vogelhäuser, die einst an der Seite von Häusern angebracht wurden und deren gefiederten Bewohner den Bauern als „Wecker“ dienten. Auch eine mit Bibelmotiven gravierte Messingplatte aus dem frühen 19. Jahrhundert und ein Matrosenanzug aus Zeiten des ersten Weltkriegs konnte Kittelberger finden. „Das entschädigt für die ganze Arbeit.“

Schätze wie diese, aber auch andere Gegenstände aus dem Museumsfundus werden nun in der neuen Ausstellung „Kruscht, Glomb und alte Schätze – Dachbodenfunde aus dem Heimatmuseum in Flacht“ gezeigt, die am Sonntag, 18. Juni, um 14 Uhr eröffnet wird und bis zum 23. Juli laufen soll. Krönender Abschluss der Ausstellung ist ein Flohmarkt, der am 22. und 23. Juli organisiert wird. Dort können die Besucher Stücke, die einst im Museumsfundus schlummerten, „Kruscht und Glomb“, gegen Spende ersteigern und damit dazu beitragen, dass sich der Dachboden des Heimatmuseums leert.

Was wird in Zukunft aus dem Museum?

Das Heimatmuseum befinde sich mit der aktuellen Entrümpelungsaktion ganz am Anfang eines längeren Prozesses, so Kittelberger. Zentrale Frage für die Museumsleiterin: Wie soll sich das Museum in Zukunft weiterentwickeln? „Man muss da was erneuern, ganz klar“, sagt sie. Teil dieser Reise sei aber auch eine Planung zur Zukunft des stark sanierungsbedürftigen Gebäudes. Ganz leer wird der Dachboden also erst im weiteren Verlauf des Prozesses. „Der zweite Schritt wird dann schmerzhafter“, so Kittlelberger. Jetzt aber erst einmal Schritt eins.

Info Das Heimatmuseum Flacht , Leonberger Straße 2, hat immer sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.