Ein Baum lenkte auf dem Friedhof die Handgranate ab. Foto: Ines Rudel/Archiv

Ein 27-jähriger Mann kommt in Untersuchungshaft, weil er am Angriff auf den Handgranatenwerfer auf dem Altbacher Friedhof beteiligt gewesen sein soll. Wie viele Festnahmen gab es schon?

Nach dem Angriff auf dem Altbacher Friedhof im Juni ist ein weiterer Tatverdächtiger festgenommen worden. Die Ermittlungsgruppe des Landeskriminalamts kam einem 27-Jährigen auf die Spur, der an der Schlägerei nach einem Handgranatenwurf auf eine Beerdigungsfeier beteiligt gewesen sein soll.

Die Trauerfeier für einen jungen Mann war am 9. Juni auf dem Altbacher Friedhof angegriffen worden. Ein Mann warf eine Handgranate auf die Gruppe, die daran teilnahm. Er traf dabei einen Baum, so wurde die Granate abgelenkt. Experten gehen davon aus, dass der Werfer sonst damit ein Blutbad angerichtet hätte. Mehrere Männer, die sich der Trauergemeinde angeschlossen hatten, gingen auf den Handgranatenwerfer los und schlugen ihn nieder. Dabei erlitt der Angreifer lebensgefährliche Verletzungen.

Die Tat wird von den Ermittelnden im Zusammenhang mit einer Serie von Schießereien gesehen, die im Sommer 2022 angefangen hatte. Dabei geht es um die Auseinandersetzung zweier rivalisierender Gruppierungen. Sie werden als „multiethnisch“ bezeichnet, da viele der sich den Gruppierungen angeschlossenen jungen Männer einen Migrationshintergrund haben. Eine wird der Achse Stuttgart – Göppingen zugeordnet, die andere sieht die Polizei auf der Achse Ludwigsburg – Esslingen – Plochingen. Bei den Festnahmen verrät die Polizei nicht, welcher Gruppierung die Tatverdächtigen zuzurechnen sind. Die Gäste der Trauerfeier wurden jedoch seinerzeit der Schiene Ludwigsburg - Esslingen - Plochingen zugeordnet.

Die nun gemeldete Festnahme fand bereits am Montag im Kreis Esslingen statt. Der 27-Jährige kam am Dienstag vor einen Haftrichter, der den beantragten Haftbefehl in Vollzug setzte. Es ist bereits die 33. Festnahme im Zusammenhang mit den bewaffneten Auseinandersetzungen.