Der Fisch ist geputzt, der Hamburger Fischmarkt zieht weiter Foto: Leif Piechowski

Der Fisch ist wieder geputzt, wie der Schwabe gern zu einer erfolgreich abgeschlossenen Aktion sagt, das letzte Krabbenbrötchen vertilgt und das letzte Jever-Bier gezischt: Nach zehn Tagen ist am Sonntag das 27. Gastspiel des Hamburger Fischmarktes auf dem Karlsplatz zu Ende gegangen.

Stuttgart - Der Fisch ist wieder geputzt, wie der Schwabe gern zu einer erfolgreich abgeschlossenen Aktion sagt, das letzte Krabbenbrötchen vertilgt und das letzte Jever-Bier gezischt: Nach zehn Tagen ist am Sonntag das 27. Gastspiel des Hamburger Fischmarktes auf dem Karlsplatz zu Ende gegangen. Und am Erfolg besteht kein Zweifel: „Das war weltmeisterlich“, finden Klaus Moritz, Vizepräsident des Landesverbandes des ambulanten Gewerbes und der Schausteller Hamburg e.V., und Pressesprecherin Anne Rehberg das höchste derzeit vorstellbare Lob. Es seien wieder die Besucherzahl von etwa 360 000 Gästen und Umsätze wie im letzten Rekordjahr erreicht worden.

Weder die Launen des Wetters – zuerst kalt und regnerisch und dann zum Schluss tropisch heiß – noch die Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft haben diesen Erfolg beeinträchtigt und den Appetit auf Fisch geschmälert. Nicht genug, dass jeden zweiten Tag Fisch wie Scholle, Steinbutt, Steinbeisser und Seezunge frisch von der Küste angeliefert wurde, der Händler Klaus Moritz musste für den regelmäßigen Nachschub auch sein lokales Netzwerk bemühen: „Die Renner am Verkaufstresen waren auch mediterrane Edelfische wie Seewolf und Seeteufel.“ Aal-Dieter hätte beinahe seine Kunden enttäuschen müssen, weil die Aal-Räucherei oben im Norden kaum nachkam, die Bestellungen aus Stuttgart zu befriedigen.

„Die Mischung Gastronomie, Handel und Party bewährt sich“, stellt Anne Rehberg zufrieden fest. Da kann man sich kaum noch daran erinnern, dass schwäbische Hausfrauen früher Fisch mit spitzen Fingern anfassten. Längst sind sie auf den Geschmack gekommen. Nicht nur deshalb ist Stuttgart für die Hamburger unter allen deutschen Gastspielorten der Lieblingsplatz: „Die Atmosphäre auf dem Karlsplatz ist einmalig schön“, schwärmt Anne Rehberg. „Egal ob Regen oder Hitze, unter den Kastanien sitzt man immer wunderbar.“ Nur vor dem WM-Finale habe sich der Platz schlagartig um 20 Uhr geleert: „Aber das machte gar nichts“, versichert sie, „wir wollten ja selber gucken.“

Bitte vormerken: Der Hamburger Fischmarkt kommt natürlich auch im nächsten Jahr wieder - vom 9. bis 19. Juli 2015.