Meerschweinchen fressen gerne Grünzeug, in Südamerika dienen sie selbst als Nahrungsmittel Foto: dpa

Wenn der Name Programm ist, müssten sich Meerschweinchen im Wasser sauwohl fühlen. Tun sie aber nicht. Das liegt auch an ihrer Herkunft.

Stuttgart - Wenn der Name Programm ist, müssten sich Meerschweinchen im Wasser sauwohl fühlen. Doch weder Nagetierbesitzer noch Zuschauer von Tierdokumentationen kennen Szenen, in denen sich die quiekenden Fellbüschel beherzt in die Fluten stürzen. Können Meerschweinchen überhaupt schwimmen?

Ihren Namen haben sie jedenfalls nicht von ihrem natürlichen Lebensraum. Meerschweinchen kommen nicht aus dem Meer, sondern aus dem Gebirge. Sie leben in den Anden, ihre unterirdischen Bauten findet man in Regionen, die bis zu 4000 Meter hoch liegen. Zwischen Venezuela und Chile dienen Meerschweinchen in erster Linie als Fleischlieferant. Rund 60 Millionen der zwei bis drei Kilo schweren Cuy sollen Jahr für Jahr allein in Peru auf dem Teller landen. Vor etwa 500 Jahren wurden die Tiere von spanischen Seefahrern nach Europa gebracht. Da sie übers Meer kamen und ihre Quicklaute an kleine Schweine erinnern, hießen sie fortan Meerschweinchen.

Dass sie auf Schiffen den Ozean überquerten, heißt aber nicht, dass sie nicht schwimmen können. Meerschweinchen sind durchaus in der Lage, sich paddelnd aus einer Notlage im Wasser zu retten. Diese Fähigkeit besitzen die meisten Tierarten. Freiwillig machen sie das allerdings nicht. Meerschweinchen sind extrem wasserscheu und geraten leicht in Panik. Das kann sogar zum Herzinfarkt führen.

Wer glaubt, seinem Haustier mit einer Abkühlung in der Badewanne oder im Planschbecken einen Gefallen tun zu können, hat es danach im schlimmsten Fall auf dem Gewissen. Weil die Tiere auf glatten Oberflächen keinen Halt finden, ist der Stress dort besonders groß – sogar im flachen Wasser.