Die Polizei muss auf den Stuttgarter Schlossplatz nachts weiterhin ein wachsames Auge haben. Foto: dpa/Christoph Schmidt

Neues Jahr, alte Leier: Wieder hat es eine Auseinandersetzung unter jungen Männern in der Innenstadt gegeben. Zeugen entdecken einen schwer verletzten 21-Jährigen.

Auch im neuen Jahr bleibt blutige Jugendgewalt in der Stuttgarter Innenstadt nicht aus: Ein 21-Jähriger hat am Sonntag gegen 2.15 Uhr bei einer Auseinandersetzung mit einer mehrköpfigen Gruppe im Bereich des Schlossplatzes schwere Verletzungen erlitten. Der junge Mann musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Bisher hat die Polizei lediglich vage Täterbeschreibungen.

Nach bisherigen Erkenntnissen soll der 21-Jährige am Fußgängerüberweg der Theodor-Heuss-Straße auf Höhe des Kleinen Schlossplatzes mit zunächst drei jungen Männern in Streit geraten sein. „Um was es dabei ging, ist noch unklar“, sagt Polizeisprecher Stephan Widmann. Der 21-Jährige soll jedenfalls versucht haben, über die Fürstenstraße am Königsbau entlang zum Schlossplatz zu flüchten – laut Zeugenangaben von etwa fünf bis acht Personen verfolgt. Die stellten ihr Opfer – und dann fügte einer dem 21-Jährigen eine heftige Schnittverletzung am Oberschenkel zu. Anschließend rannte die Gruppe wieder Richtung Theodor-Heuss-Straße davon.

Zeugen verständigten die Polizei, nachdem sie den Schwerverletzten in der Zwischenebene der unterirdischen Stadtbahn-Haltestelle Schlossplatz entdeckt hatten. Rettungskräfte brachten den 21-Jährigen, der offenbar mehrfach kollabiert sein soll, in ein Krankenhaus. Was der später zu den Vorgängen und Hintergründen der Polizei geschildert hat, darüber gab es am Montag keine Angaben.

Trotz Videoüberwachung und Verbotszone

Der Schlossplatz und das nächtliche Publikum rund um den Königsbau gelten schon seit langem als Brennpunkt in der Stadt. Nicht zuletzt wegen verschiedener Gewaltdelikte sind dort eine Videoüberwachung an Wochenenden und – vor fast einem Jahr – eine Messerverbotszone eingeführt worden, zudem wurde die Mobile Jugendarbeit im Stadtzentrum verstärkt. Ob die Tat mit den Auseinandersetzungen der letzten Monate zu tun hat, bleibt vorerst unklar. Das Opfer selbst soll aus Flüchtlingskreisen stammen und aus dem Landkreis Calw zum Stuttgarter Nachtleben angereist sein.

Von den Tätern ist bisher lediglich bekannt, dass sie schwarze Oberteile und helle Hosen getragen haben sollen. Einer soll dunkle Haare und eine helle Mütze getragen haben, ein weiterer fiel mit grau-braunen Haaren und Bart auf. Die weiteren Zeugenhinweise werden vom Polizeirevier in der Innenstadt unter der Rufnummer 07 11 / 89 90 - 31 00 entgegengenommen.