Die Verleihung der 50. Goldenen Kamera war wieder einmal gespickt mit nationalen und internationalen Stars. Susan Sarandon (zweite von links), Nile Rodgers (dritter von links), Arnold Schwarzenegger (dritter von rechts und Alexander Held (zweiter von rechts). Foto: dpa pool

Goldener Abend mit Tränen der Freude und der Rührung: Ein ungleiches Paar wie Schwarzenegger und DeVito auf der Bühne und ein Doppelsieg für einen besonders mörderischen Tatort.

Hamburg - Der „Tatort: Im Schmerz geboren“ ist der große Gewinner der 50. Verleihung der Goldenen Kamera. Der Streifen, in dem um die 50 Tote gezählt wurden, ist am Freitagabend in Hamburg als „Bester Fernsehfilm“ ausgezeichnet worden. Zudem bekam Ulrich Matthes für seine Hauptrolle als Bösewicht die Goldene Kamera als „Bester Schauspieler National“.

Es war die 50. Gala der Goldenen Kamera mit den Preisen der Programmzeitschrift „Hörzu“. Und Thomas Gottschalk moderierte die Preisverleihung bereits zum zwölften Mal. Die ungleichen Stars Arnold Schwarzenegger und Danny DeVito, oder auch Susan Sarandon und Kevin Spacey verliehen der Gala Hollywood-Glanz. Action-Star Schwarzenegger („Conan, der Barbar“, Terminator“), der für sein Lebenswerk geehrt wurde, ermunterte alle, ihren Weg zu gehen. Als er aus seiner österreichischen Heimat in die USA kam, habe ihm fast jeder gesagt, mit dem unaussprechlichen Namen werde er nie ein Star, sagte der ehemalige Gouverneur von Kalifornien. „Aber ich habe den Nein-Sagern nicht zugehört.“ Die Umarmung mit seinem Freund und Laudator de Vito rührte das Publikum.

Die Schauspielerin Susan Sarandon, die ebenfalls für ihr Lebenswerk eine Goldene Kamera bekam, forderte alle Künstler auf, „schonungsloses Sprachrohr der Gesellschaft zu sein“. Der US-Darsteller Kevin Spacey, der als „Bester Schauspieler International“ eine Goldene Kamera bekam, begrüßte das Hamburger Publikum mit „Moin moin“. Der zweifache Oscar-Gewinner (1995 für „Die üblichen Verdächtigen“ und 1999 für „American Beauty“) sei ein echter Charakterdarsteller, sagte Laudator Jan Josef Liefers.

Den ersten Preis des Abends bekam Martina Gedeck

Den ersten Preis des Abends bekam Martina Gedeck als „Beste Schauspielerin National“. Die Jury würdigte die 53-Jährige („Tannbach - Schicksal eines Dorfes“) als kantige und glaubwürdige Darstellerin. Ihre Rolle als Richterin in dem Spielfilm „Das Ende der Geduld“ habe sie einzigartig und dramatisch zugleich dargestellt.

Herbert Grönemeyer („Mensch“, „Bochum“) bekam die „Goldene Kamera“ für die „Beste Musik National“. Auszeichnungen lagere er im Keller, aufstellen wolle er sie nicht, sagt er vor der Gala. Die Musiklegende und Produzent zahlloser Hits, Nile Rodgers („Good Times“), ehrte die Jury mit dem Preis für das „Lebenswerk Musik“. Die Goldene Kamera für die „Beste Musik International“ ging an den Briten Olly Murs.

Die „Hörzu“-Leser wählten aus 50 TV-Legenden, von Peter Alexander bis Eduard Zimmermann, ihren Favoriten: Für seinen 2011 gestorbenen Großvater Loriot nahm Leopold vom Bülow die Goldene Kamera entgegen. Die 144-köpfige Jury aus ehemaligen Preisträgern kürte den Komiker Hape Kerkeling zum Preisträger der Jubiläumskamera.

Zur Jubiläums-Show kehrte das Show-Spektakel nach 40 Jahren nach Hamburg zurück. Die erste Gala wurde 1966 in Hamburg veranstaltet, die letzte in der Hansestadt 1975. Seitdem wurden die Auszeichnungen fast alle in Berlin übergeben - Dortmund bildete 1976 eine Ausnahme.

Das ZDF zeigt die Gala am Samstag (28. Februar, 20.15 Uhr).