Eine Routinekontrolle von Beamten der Motorradstaffel hat sich am Samstag gefährlich zugespitzt (Symbolbild). Foto: 7aktuell.de/Simon Adomat

Der Widerstand gegen Polizeibeamte gehört zu den Delikten, deren Zahl auf hohem Niveau bleibt. Am Wochenende gab es eine kinoreife Verfolgungsjagd.

Ein gefährliches Duell mit einem Beamten der Polizeimotorradstaffel hat sich am Wochenende ein junger Autofahrer in der Innenstadt geliefert. Bei der Verfolgungsjagd sollen sich kinoreife Szenen abgespielt haben – am Ende gab es einen verletzten Polizisten. Die Ermittlungen zum genaueren Ablauf hat nun, einer höheren Neutralität wegen, die Verkehrspolizei des Polizeipräsidiums Reutlingen übernommen.

Der BMW mit Göppinger Kennzeichen fällt auf

Den Stuttgarter Raureitern, so der Spitzname der Motorradpolizisten, war am Samstag gegen 23 Uhr am Arnulf-Klett-Platz die beschwingte Fahrweise eines 6er BMW mit Göppinger Kennzeichen aufgefallen. Als der Fahrer kontrolliert werden sollte, gab der Vollgas – flüchtete in die Kriegsbergstraße bis zur Holzgartenstraße beim Kultur- und Kongresszentrum. Dort wendete der Fahrer und soll versucht haben, einen der beiden Motorradpolizisten seitlich gegen den linken Bordstein zu drängen. Es soll zu dabei mehreren Kollisionen gekommen sein – der verletzte Beamte hielt sich aber auf seiner Maschine. Auf Höhe der Tankstelle wurde der 22-jährige BMW-Fahrer gestoppt. Er soll laut einem Vortest unter Drogeneinfluss gestanden haben.

448 verletzte Beamte 2021 in Stuttgart

Der Schaden: 4500 Euro. Für den Beamten war der Dienst nach ambulanter Behandlung im Krankenhaus zu Ende. Um Zeugenhinweise bittet nun die ermittelnde Polizei unter der Tübinger Rufnummer 0 70 71 / 972 - 86 60. Die Zahl der durch Widerstand verletzten Polizisten in Stuttgart ist unverändert hoch – die Zahl ist im vergangenen Jahr von 443 auf 448 betroffene Beamte gestiegen. Fast 60 Prozent der Tatverdächtigen war alkoholisiert, jeder achte hatte Betäubungsmittel konsumiert.