Ein schöner heißer Punsch mit Zimt wärmt im Winter Körper und Seele. Foto: Shutterstock/Vera Prokhorova

Gerade im Winter gehört Zimt einfach dazu. Er verleiht Punsch, Glühwein oder Gebäck eine festliche Note. Dabei ist gut zu wissen, dass es zwei Sorten Zimt gibt. Wo die Unterschiede liegen und was es zu beachten gilt.

Zimt, wissenschaftlich auch cinnamum genannt, ist gerade zur Weihnachtszeit eines der beliebtesten Gewürze. Ob leckere Desserts, Gebäck oder Getränke, das asiatische Gewürz verleiht allem einen aromatischen Geschmack. Zimt schenkt zudem Porridge, Bowls und natürlich Zimtschnecken das gewisse Etwas.

Woraus wird Zimt gemacht?

Zimt wird aus der getrockneten Rinde von Zimtbäumen gewonnen, die ihren Ursprung in Sri Lanka, China oder Bangladesch haben. In der Natur können diese Bäume eine Höhe von über zwölf Metern erreichen, auf den Zimtplantagen hingegen nur die Höhe von Sträuchern. Geerntet wird jedes Jahr nach der etwa viermonatigen Regenzeit, denn dann ist die Rinde der Bäume besonders biegsam.

Die abgetrennte Rinde wird in der Sonne getrocknet, und rollt sich dort zu der typischen Zimtstangen-Form zusammen.

Ist Zimt gesund?

Zimt ist nicht nur der gewisse Aroma-Kick. Die Stangen oder das bräunliche Pulver mit dem guten Duft helfen nachweislich auch gegen einige Krankheiten. So wurde in Zimt ein besonders hoher Gehalt an Antioxidantien festgestellt.

Antioxidantien können helfen, die Körperzellen vor sogenannten freien Radikalen, bestimmten Sauerstoffverbindungen im Körper, zu schützen. Dadurch wirkt sich der Genuss von Zimt auch positiv auf das Immunsystem aus. Zudem bestätigen einige Studien die Wirksamkeit von Zimt auf den Cholesterinspiegel. Die Einnahme von 120 Milligramm Zimt am Tag senkt laut diesen das "schlechte Cholesterin", LDL genannt.

Auch auf die Blutzuckerwerte soll sich Zimt positiv auswirken. So gibt es mittlerweile einige Studien, die eine Verringerung der Blutzuckerwerte bei Diabetes Typ 2 Patienten um bis zu 29 Prozent angaben, nachdem diese täglich einen halben bis zwei Teelöffel Zimt verzehrten, also etwa ein bis sechs Gramm.

Wann kann Zimt schädlich sein?

Wie meist gibt es auch beim Zimtgenuss eine gute und eine weniger gute Seite der Medaille. Gerade die am weitesten verbreitete Sorte Cassia-Zimt enthält eine hohe Menge an Cumarin. Dieser Aromastoff kann in größeren Mengen gerade bei Menschen, die bereits Leberschäden haben, diese noch vergrößern und auch zu Entzündungen führen.

Zimt ist nicht gleich Zimt

Worin besteht der Unterschied zwischen Ceylon und Cassia-Zimt?

Was ist Ceylon-Zimt?

Ceylon-Zimt wird oft auch als der echte oder ursprüngliche Zimt bezeichnet. Im Gegensatz zu Cassia-Zimt enthält er kaum Cumarin, was ihn ungefährlich macht. Er wird vor allem in Sri Lanka und im Süden Indiens angebaut. Ceylon-Zimt wird aus den Innenrinden des Cinnamomum verum Baumes hergestellt. Je dünner die Rinde, desto feiner und aromatischer ist der Zimtgeschmack. Ceylon-Zimtstangen werden aus einzelnen dünnen Rinden zusammengesteckt und sehen im getrockneten Zustand aus wie eine aufgeschnittene Zigarre.

Die Qualität der Zimtstange wird in Ekelle gemessen und orientiert sich an Beschaffenheit und Farbe der Stangen. Der hochwertigste Zimt der Welt erhält Ekelle 00000, dann sinkt die Qualität über Ekelle 0, bis hin zu Ekelle eins, zwei,drei und vier.

Der Geschmack von Ceylon-Zimt ist edler, aromatischer und weniger scharf als Cassia-Zimt. Dies liegt vor allem daran, dass Ceylon-Zimt nur etwa 50 bis 60 Prozent Zimtaldehyd in seinen Ölen enthält. Ceylon-Zimt gilt als die feinste Zimtsorte der Welt und ist im Vergleich zu Cassia-Zimt um ein Vielfaches teurer. Zu kaufen gibt es ihn meist nur in Feinkost- oder Asialäden. Zimtpulver aus dem Super- oder Biomarkt enthalten meist nur einen geringen Anteil an Ceylon-Zimt oder nur Cassia-Zimt.

Was ist Cassia-Zimt?

Cassia ist ein Gewürz, das in Geruch und Geschmack dem klassischen Zimt sehr nahekommt. Die beiden Pflanzen sind nahe verwandt. Beide gehören zur Familie der Lorbeergewächse, sind immergrün und werden für die Gewürzgewinnung in Plantagen strauchartig gezogen. Das Hauptanbaugebiet von Zimt ist Sri Lanka. Die Heimat von Cassia ist Burma.

Für die Gewinnung von Cassia (chinesischer Zimt, falscher Zimt) wird die äußere Rinde entfernt, die Korkschicht nicht oder nur teilweise weggeschabt und die ein bis drei Millimeter dicke Schicht getrocknet, wobei sie sich meistens nur einseitig aufrollt. Cassia ist körnig, braun, rötlich braun bis dunkelbraun. Es ist aus Verarbeitungsgründen billiger als Zimt.

Cumarin in Ceylon- und Cassia-Zimt

Cumarin ist ein natürlicher Aromastoff, der in vielen Gewürzen und Pflanzen vorkommt. Gerade in Cassia-Zimt ist der Anteil an Cumarin sehr hoch, was für empfindliche Menschen oder kleine Kinder zum Problem werden kann. Eine Überdosierung an Cumarin kann zu Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel führen.

Versuche mit Tieren haben gezeigt, dass es bei einer starken Überdosierung zu Leberschäden, Leberentzündungen und zu Krebs kommen kann. Die Übertragbarkeit dieser Ergebnisse auf den Menschen ist allerdings noch ungewiss.

Um das Risiko einer Überdosierung zu minimieren, hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) die tägliche Verzehrmenge von Zimt, die als unbedenklich gilt, auf 0,1 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht gesenkt.

Die meisten Zimtgewürze in Deutschland werden jedoch mit Cassia-Zimt hergestellt und weisen daher einen sehr hohen Gehalt an Cumarin auf. In einem Test der Stiftung Warentest stellte sich heraus, dass die tägliche Höchstmenge an Cumarin bei vielen Zimtgewürzen bereits mit nur einem Teelöffel erreicht ist.

Gerade Fans von Zimt, die neben dem Gewürz noch Lebensmittel zu sich nehmen. die viel Zimt enthalten wie Chai-Tees oder Spekulatius, kommen schnell über die empfohlene Höchstmenge.

Zimt für Kinder: Wie viel ist erlaubt?

Auch bei Kleinkindern sollte man aufpassen, da der empfohlene Höchstwert bei den Dreikäsehochs bereits nach sechs Zimtsternen oder 100 Gramm Lebkuchen pro Tag ausgeschöpft ist. Was genau genommen auch eine ordentliche Menge an Zucker bedeutet.