In Plüderhausen formieren sich Bürger gegen geplante Windkraftanlagen in der Nachbarschaft Foto: dpa-Zentralbild

In Plüderhausen spitzt sich die Diskussion in Sachen Windkraft zu. Der 9000-Einwohner-Ort liegt im Tal zwischen zwei geplanten Windkraftstandorten in der Nachbarschaft.

Plüderhausen - In Plüderhausen (Rems-Murr-Kreis) spitzt sich die Diskussion in Sachen Windkraft zu. Der 9000-Einwohner-Ort liegt im Tal zwischen zwei geplanten Windkraftstandorten auf der Höhe: dem Standort GP-01 mit sechs Anlagen im Süden und dem Gebiet WN-29 um den Hohberg im Norden – letzterer ist eine der höchsten Erhebungen im mittleren Remstal. „An beiden Standorten wären die Eingriffe in Natur, Landschaft und für die Bevölkerung unverhältnismäßig“, hat der Plüderhäuser Bürgermeister Andreas Schaffer in einem Schreiben an den Planungsdirektor des Verbands Region Stuttgart, Thomas Kiwitt, bemängelt.

Vor drei Jahren noch hat sich der Gemeinderat von Plüderhausen in einem Beschluss positiv zur Windkraft gestellt. Doch die Stimmung habe sich gedreht, sagt Andreas Schaffer. Inzwischen habe sich eine Bürgerinitiative formiert, die 700 Unterschriften gegen die Windkraft gesammelt habe. Auch er persönlich sei zu der Auffassung gelangt, dass es die Windenergie nicht rechtfertige „in solche sensiblen Gebiete einzugreifen“. In seinem Schreiben an Kiwitt bemängelt Schaffer die extremen Eingriffe in das Landschaftsbild und die Zerstörung des Waldgebietes für Erholungszwecke. Es sei „verantwortungslos, angesichts deutlich unwirtschaftlicher Stromerzeugungsanlagen in einem Schwachwindgebiet eine intakte und hochwertige Kulturlandschaft zu zerstören“, argumentiert der Rathauschef.

Der SPD-Fraktionschef im Plüderhäuser Gemeinderat, Klaus Harald Kelemen, hat wiederum die Kritikpunkte Schaffers in Frage gestellt. Die Sorge, Plüderhausen könnte von Windkraftanlagen umzingelt werden, teile er nicht. Er werde sich dafür einsetzen, dass das Thema auf die Tagesordnung des Gemeinderats komme.