Kampf um den Ball: Daniel Schwaab (li.) gegen Santiago Garcia. Foto: Baumann

Werder Bremen schöpft nach dem 1:1 beim VfB Stuttgart Mut – und hadert nach einer Fehlentscheidung mit dem Schiedsrichter.

Stuttgart - Aus der Sicht von Werder Bremen war am Sonntag eigentlich alles wie immer. Schwach angefangen, dann unter dem Druck, nicht verlieren zu dürfen, gesteigert – so kickt der SV Werder meist in dieser Saison, und so trat er auch beim VfB auf. „Wir spielen erst mutig und selbstbewusst, wenn wir mit dem Rücken zur Wand stehen“,sagte Manager Thomas Eichin nach dem 1:1: „Das ist unser Problem. Insgesamt war es ein gerechtes Unentschieden, aber wir müssen die erste Viertelstunde anders angehen.“ Trainer Viktor Skripnik äußerte sich ähnlich. „Wir sind zurückgekommen, damit können wir zufrieden sein. In der ersten Halbzeit haben wir aber zu ängstlich gespielt.“

Wie der VfB treten die Bremer in der Liga auf der Stelle, nach dem Remis steckt auch Werder weiter im Tabellenkeller fest. Aber immerhin kann das Team von Viktor Skripnik auf der Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit aufbauen. „Ich bin froh, dass wir da ein gutes Spiel gemacht haben“, sagte Thomas Eichin, „wir müssen weiter an uns glauben und dürfen uns nicht verrückt machen lassen“. Trainer Skripnik, der vor der Partie unter großem Druck stand, sitzt nach dem Punktgewinn jedenfalls wieder fester im Sattel.

Fast wären es am Ende sogar drei Zähler für Werder geworden, Levin Öztunali traf aber nur die Latte (85.). Pech hatten die Bremer zudem nach einem Foul von Timo Baumgartl an Stürmer Anthony Ujah (28.), als Schiedsrichter Florian Meyer den fälligen Strafstoß verwehrte. „Das war ein klarer Elfmeter“, sagte Ujah. In der Halbzeitpause sprach der Angreifer mit VfB-Abwehrmann Baumgartl, der zugab, dass ein Elfmeterpfiff fällig gewesen wäre. Viktor Skripnik gab sich hinterher gelassen. „Ich will mich nicht beklagen“, sagte er, „was soll ich sagen – so ist Fußball.“