Voller Einsatz: Jugendliche in Stuttgart am Ball. Drei Stuttgarter hoffen auf den Integrationspreis des Deutschen Fußball-Bundes Foto: Baumann

Wer gewinnt den Integrationspreis des Deutschen Fußball-Bundes (DFB)? Bei der Preisgala in Frankfurt/Main an diesem Donnerstag sind auch drei Stuttgarter Fußball-Projekte des „Gemeinschaftserlebnisses Sport“ nominiert.

Stuttgart - Die Spannung steigt. Wer gewinnt den Integrationspreis des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und von Mercedes-Benz? Bei der Preisgala im Palais Thurn und Taxis in Frankfurt/Main an diesem Donnerstag werden Fabian Schönleber, Uwe Jaeger und Thomas Krombacher im feinen Zwirn unter den Preisträgern sitzen und auf den Coup hoffen.

„Es ist eine tolle Auszeichnung für unsere Arbeit, und es wäre natürlich schön, wenn wir auf Platz eins kommen würden“, sagt Fabian Schönleber, Mitinitiator des Stuttgarter Projektes „Gemeinschaftserlebnis Sport (GES)“, das es unter die letzten drei geschafft hat. Die Dotierung ist äußerst reizvoll: Der Sieger darf einen Mercedes-Benz Vito mit nach Hause nehmen, die Platzierten erhalten Geldpreise in Höhe von 10 000 und 5000 Euro.

Unter 191 Bewerbern hat der DFB die Gewinner in den drei Kategorien „Verein“, „Schule“ und „Freie und kommunale Träger“ ausgewählt. Keine leichte Aufgabe für die Jury, zu der unter anderen DFB-Präsident Wolfgang Niersbach, Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff und die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Ayda Özguz, gehörten. Beworben hat sich das GES (Kategorie Freie und kommunale Träger) mit seinen drei Fußball-Projekten „Nachtaktiv“, „Kick mit“ und „Doppel(S)pass“ und damit die Jury überzeugt .

„Kick mit – Fußball verbindet“ ist eine kostenlose Turnierserie, die immer samstagvormittags in einem anderen Stadtteil in Kooperation mit der Stuttgarter Jugendhausgesellschaft durchgeführt wird. Die Kinder und Jugendlichen können unverbindlich kicken, Kontakte knüpfen und gleichzeitig Verantwortung übernehmen, indem sie sich als Schiedsrichter einbringen. Durch ein Punktesystem, das neben den Erfolgen auch die regelmäßige Teilnahme und das Fair Play fördert, werden auch die Teams zum Finalturnier eingeladen, die über geringeres fußballerisches Potenzial verfügen.

„Doppel(S)pass“ führt das GES inzwischen im dritten Jahr gemeinsam mit den Förderschulen in Stuttgart durch. Diese Schulen erhalten einmal wöchentlich eine Fußball-AG, die von einem pädagogischen Mitarbeiter des GES betreut wird. Dadurch wird Kindern und Jugendlichen, die oftmals keinen Zugang zum organisierten Sport haben, die Möglichkeit gegeben, ein qualifiziertes Angebot wahrzunehmen. Besonderheit: die Kombination aus Sprachunterricht und Fußball und der Hinzunahme von Fach- oder Klassenlehrern in die Sportstunde.

„Nachtaktiv“: In Zusammenarbeit mit Jugendhilfeeinrichtungen wird Jugendlichen donnerstags oder freitags zwischen 21.45 und 23.15 Uhr (Sillenbuch und Weilimdorf) oder 21.45 und 0.30 Uhr (Münster, Stammheim und Stuttgart-Nord) die Möglichkeit gegeben, Freunde zu treffen und Fußball zu spielen. Da viele Jugendliche oft nicht mehr wissen, wie sie ihre Freizeit sinnvoll gestalten können, kommt dem Angebot eine hohe Bedeutung zu. Neben der Förderung der Sozialkompetenz spielt dabei das Thema Gewaltprävention eine zentrale Rolle.

www.gemeinschaftserlebnis-sport.de