Ballonverkäufer auf dem Wasen Foto: dpa/Christoph Schmidt

Alle Ballons, die auf dem Frühlingsfest verkauft werden, sind ohne Metallfolie, betonen die Händler. Nur solche sind auf dem Wasen erlaubt – und das hat Gründe.

Der Verkäufer mit dem Künstlernamen Rudi Balloni hat eine gute Nachricht für Kinder – und vor allem für ihre Eltern: Obwohl das Helium für die gasgefüllten Ballons wesentlich teurer geworden sei, seien die Preise für die bunten Ballons in diesem Jahr auf dem Frühlingsfest nicht gestiegen, sagt er. Die mit Helium gefüllten Ballons sind übrigens auf dem Wasen erlaubt – neun Verkaufsstellen gibt es. Auf dem Stuttgarter Frühlingsfest sowie dem Cannstatter Volksfest nicht verkauft werden dürfen metallbeschichtete Ballons: diese sorgten in der Vergangenheit nämlich für Probleme, weiß Fabian Metzger, Pressereferent der Veranstaltungsgesellschaft in.Stuttgart.  

Bereits mehrfach hatten diese Luftballons aus metallisch beschichtetem Material zu Störungen im S-Bahn-Verkehr geführt – etwa 2014, als ein solcher Ballon einen Spannungsbogen an einer Oberleitung am Hauptbahnhof verursachte. Der Ballon war in die Leitungen geflogen, hatte dort einen Kurzschluss ausgelöst. Die Folge: Die Leitung überhitzte, riss und die Züge standen erst mal still.

Ballone brachten S-Bahn aus dem Takt

Oder 2015, als sich ein metallbeschichteter Ballon am Bahnhof Bad Cannstatt in der Oberleitung verfangen und den S-Bahn-Betrieb gewaltig aus dem Takt gebracht hatte.

In beiden Fällen war die Polizei im Einsatz und beides mal stand schnell fest: Vom Wasen stammten die Ballons nicht. Die Mitarbeiter der in.Stuttgart, die für die Vergabe der Schaustellerplätze zuständig sind, bestätigten: mit den Verkäufern ist es vertraglich geregelt, dass sie keine Metallfolienballons verkaufen dürfen. Und dieses Verbot besteht bis heute. 

Daran haben sich sowohl Rudi Balloni als auch Ballonverkäufer Michael Spengler und ihre Kollegen seit jeher strikt gehalten auf dem Platz. Dass er und seine Kollegen immer wieder zu Unrecht verdächtigt wurden, mit ihrer Ware für Verkehrsprobleme gesorgt zu haben, ärgert Spengler. Seit 35 Jahren verkaufe er Ballons auf dem Volks- sowie dem Frühlingsfest, und auch in diesem Jahr habe er die Genehmigung der Stadt Stuttgart erhalten.

Diese Ballons sind nicht gefährlich

„Von dort müsste auch mehr Kontrolle kommen“, moniert der Verkäufer. Denn die metallisch beschichteten Ballons, die für die Zwischenfälle an den Bahnstrecken in der Vergangenheit die Ursache waren, stammen seiner Meinung nach von Verkäufern, die ohne Genehmigung seitens der Stadt auf der Königsstraße und um den Wasen herum ihre Ware verkaufen. „Wenn in Stuttgart Weihnachtsmarkt ist, sind diese Verkäufer beispielsweise auch auf den Straßen unterwegs“, meint Spengler.

Die nicht-metallischen gasgefüllten Ballons seien nicht gefährlich. Die fliegenden Spielzeuge bestehen aus einer Kunststofffolie, die zunächst weiß ist und anschließend mit dem jeweiligen bunten Motiv bedruckt wird.

Die Preise der Ballons variieren nach Größe. Rudi Balloni bietet Exemplare im Bereich von 4 bis 12 Euro an. „Riesenballons“ kosten 15 Euro.