Ein Tag zum Vergessen: Frisch Auf verliert das Derby und Zarko Sesum (re.) sieht gegen die Löwen die Rote Karte Foto: Baumann

Kein Biss, keine Körpersprache: Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen blamiert sich in der ausverkauften EWS-Arena beim 19:26 gegen die Rhein-Neckar Löwen – und Rückraumspieler Lars Kaufmann brummt 60 Minuten auf der Bank.

Göppingen - Es ist ja nicht so, dass man gegen die Rhein-Neckar Löwen nicht verlieren könnte. Der Spitzenreiter spielt eine glänzende Saison. Doch wie sich Handball-Bundesligist Frisch Auf Göppingen vor 5600 Zuschauern in der ausverkauften EWS-Arena seinem Schicksal ergab, das gab auch dem Kapitän zu denken. „Wir müssen uns deutlich steigern, wenn wir in den kommenden englischen Wochen etwas reißen wollen“, sagte Kreisläufer Manuel Späth nach der 19:26(9:13)-Heimschlappe.

Frisch Auf leistete sich elf technische Fehler und reihenweise Fehlwürfe. Den Gipfel der Unzulänglichkeit boten die Göppinger Angreifer in der 53. Minute beim Stand von 18:23 dar: Dreimal scheiterten sie bei einer 6:4-Überzahl frei stehend an Löwen-Keeper Borko Ristovski. Der im November von US Creteil verpflichtete mazedonische Nationalkeeper war erst kurz zuvor für den ebenfalls starken Mikael Appelgren ins Spiel gekommen. Das Duo hielt 16 Bälle, die Göppinger Gegenüber Peter Tatai und Bastian Rutschmann insgesamt nur drei. Frisch-Auf-Trainer Magnus Andersson nahm seine Keeper trotz der desaströsen Quote in Schutz: „Sie bekamen auch keine Hilfe von unserer Abwehr.“

Bis zum 15:18 (43.) hatten die Grün-Weißen, die schon das Hinspiel in Mannheim mit 14:25 verloren hatten, noch einigermaßen mitgehalten. Kurz darauf sah Rückraumspieler Zarko Sesum (drei Tore) nach seiner dritten Zeitstrafe die Rote Karte. Die Löwen zogen nun endgültig auf und davon. Für viele unverständlich, dass Andersson trotz Sesums Ausfall und der harmlosen Göppinger Angriffsleistung Lars Kaufmann 60 Minuten auf der Bank brummen ließ. Der Begründung des Schweden: „Sesum und Daniel Fontaine bringen im Training derzeit bessere Leistungen.“

Wie ein Spiel im Rückraum aufgezogen wird, demonstrierte bei den Löwen Andy Schmid. Er steuerte nicht nur in beeindruckender Weise den Angriff der Löwen, der Schweizer bewies mit elf Toren (Trefferquote: 92 Prozent) auch eine exzellente Wurfqualität. Bester Werfer für Frisch Auf war Linksaußen Marcel Schiller (6/1). Für Göppingen gilt es, die Pleite schnell zu verdauern. Bereits an diesem Mittwoch (19 Uhr) geht es in der Liga bei der HSG Wetzlar weiter. Am Sonntag (17.30 Uhr) folgt der Heimauftritt im EHF-Pokal gegen die Niederländer von OCI Lions Limburg. Die Fans erwarten eine Trotzreaktion der Mannschaft