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Friedrich Schirmer wird Nachfolger des ausscheidenden Intendanten Manuel Soubeyrand an der Württembergischen Landesbühne in Esslingen.

Stuttgart - Herr Schirmer, von 1985 bis 1989 haben Sie die Württembergische Landesbühne bereits geleitet. Was lockt Sie jetzt zur Rückkehr?

„Ich spüre ein ungemeines Interesse vor Ort. Die Initiative kam von Esslingens Oberbürgermeister Jürgen Zieger. Er hat gefragt und geduldig nachgehakt, während ich alle Achterbahnfahrten meines Lebens noch einmal erlebt habe. Ich habe mich in Esslingen umgesehen, einfach um zu spüren, wie sich die Stadt verändert hat. Wie ist das, wenn ich in diesem sehr schönen Theater sitze? Meine Antwort ist: Es ist eine Freude. Sich noch einmal neu erfinden zu können – das ist ein großes Lebensgeschenk.“

Sie haben das Staatsschauspiel in Stuttgart und das Deutsche Schauspielhaus in Hamburg geleitet. Wie passt dazu die Württembergische Landesbühne Esslingen?

„Auf die Frage, was ich mir weiter vorstellen kann, habe ich klar gesagt, ich will keinen großen Tanker mehr. Und es ist doch so: Man kann auch in einem kleinen Lokal ein wunderbares Essen zubereiten. Und außerdem: Ich bin ein wenig wie ein erfahrener Fußballtrainer, ja, eigentlich im besten Fußballtraineralter.“

Württembergische Landesbühne – dies bedeutet, von Esslingen aus auf Reise zu gehen, Theater vor Ort zu machen. Schreckt Sie das nicht?

„Das Reisetheater ist eine Urform des Theaters. Das habe ich immer gerne gemacht. Ich weiß, dass es heute schwieriger und härter ist. Aber ich habe da große Lust drauf. Und – Theater zu machen für eine Region zwischen dem Hohenlohe und dem Bodensee, das ist etwas sehr Schönes.“