Der Manfred-Rommel-Flughafen in Stuttgart ist im Aufwind – im kommenden Jahr könnte er elf Millionen Fluggäste verzeichnen. Foto: Flughafen Stuttgart GmbH

2015 ist für den Flughafen in Stuttgart ein Rekordjahr. Die Passagierzahl wächst auf mindestens 10,5 Millionen. 2016 wird der Flughafen an der Marge von elf Millionen Passagieren kratzen. Außerdem setzt der Airport Hoffnungen auf Eurowings.

Stuttgart - Der Landesflughafen Stuttgart wird im kommenden Jahr voraussichtlich an der Marge von elf Millionen Fluggästen kratzen. Für das Jahr 2016 rechne man im Moment mit einem Wachstum der Passagierzahlen von etwa drei Prozent, und Ende 2015 werde man mit Sicherheit schon 10,5 Millionen Reisende verzeichnen können, sagte Flughafendirektor Georg Fundel. Wenn das Wetter im Dezember weiter mild bleibe und wenn keine Flüge wetterbedingt ausfallen, könnte man auch auf 10,6 Millionen Fluggäste kommen.

Der alte Rekord von 2007 mit 10,3 Millionen wird jedenfalls ganz sicher eingestellt. Weil die Rahmenbedingungen wie die Wirtschaftslage im Moment sehr günstig sind, erscheint im kommenden Jahr ein neuer Rekord mit elf Millionen Reisenden möglich.

Fundel rechnet sich darüber hinaus aber auch Chancen für den Flughafen Stuttgart aus, als zweite Basis der Lufthansa-Tochter Eurowings in Deutschland neben dem Flughafen Köln-Bonn ausgewählt zu werden. In diesem Fall könnten von der Wintersaison 2016/2017 an Eurowings-Flugzeuge von Stuttgart auch zu Langstreckenflügen starten. Entsprechende Ziele könne man sich in der Karibik oder auch in Asien vorstellen.

Eurowings könnte 500.000 Fluggäste bringen

Für das Jahr 2016 würden die Effekte zwar noch gering ausfallen, weil es dann vorerst nur um die Monate November und Dezember geht. Auf ein komplettes Jahr gerechnet, könnte der Flughafen mit einem Eurowings-Standort aber kräftig wachsen. „Der Flughafen, der dafür ausgewählt wird, kann einen richtigen Sprung in der Fluggaststatistik machen“, sagte Fundel, „da geht es um zusätzliche 500.000 Passagiere pro Jahr.“

Zuletzt habe der Lufthansa-Vorstandschef Carsten Spohr zwar über einen Standort in Berlin nachgedacht, doch Stuttgart ist nach Fundels Überzeugung noch nicht aus dem Rennen. Falls die Lufthansa sich doch lieber für eine Basis im Süden von Deutschland entscheiden sollte, „hätten wir gemessen am Einzugsgebiet und an der Kaufkraft in diesem Einzugsgebiet gute Aussichten“, sagte Fundel. Mit der Entscheidung rechne er im Januar.

Direktoren erwägen neues Fluggastgebäude

Davon unabhängig lassen Fundel und Co-Direktor Walter Schoefer zurzeit schon prüfen, ob und wie der Flughafen Stuttgart mit einem neuen Fluggastgebäude für Passagierwachstum in der Zukunft gerüstet werden kann. Im Gespräch ist ein Neubau mit Kosten von mindestens 150 Millionen Euro.