Die Pläne der Bahn sehen vor, die Züge der Gäubahn aus Singen über einen neuen Abzweig bei Rohr auf die S-Bahn-Gleise zum Flughafen zu leiten. Foto: Leif Piechowski

Das Aktionsbündnis erinnert in Sachen Filderdialog an das Ergebnis der Geißler-Schlichtung.

Stuttgart - Beim Filderdialog zum Bahnprojekt Stuttgart 21 sollen Befürworter, Gegner und Anwohner über die künftige Streckenführung und den Anschluss des Flughafens sprechen. Vor dem offiziellen Start des Verfahrens am 25. Mai müht sich der von der Landesregierung als Moderator bestellte Ludwig Weitz um die Zusammenstellung des Plenums. Eine „Spurgruppe“ soll bis zu 150 Menschen benennen, die in der Filderhalle in Leinfelden auch Alternativen zu den Bahn-Plänen abwägen.

Die Zusammensetzung der Spurgruppe ist von der Landeshauptstadt und dem Verband Region Stuttgart scharf kritisiert worden. OB Wolfgang Schuster und Regionalpräsident Thomas Bopp sehen ihre Seite im Nachteil. Sie warnen das Land davor, den Eindruck zu erwecken, dass bei der Streckenführung auf den Fildern alle Varianten möglich wären.

Vorwurf, Verfahren „bereits im Vorfeld zu demontieren“

Auf Bopps und Schusters Einwände haben das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 und die Landtagsfraktion der Grünen reagiert. Das Aktionsbündnis wirft Bopp und Schuster vor, das Verfahren „bereits im Vorfeld zu demontieren“. Der Versuch, dem Filderdialog „Tabus und Denkverbote aufzuerlegen spricht dem Gedanken einer offenen Bürgerbeteiligung Hohn“, sagt Eisenhart von Loeper, einer der Sprecher des Aktionsbündnisses.

Selbst die Bahn finde Kritik an ihren Plänen. Die sehen vor, die Züge der Gäubahn aus Singen über einen neuen Abzweig bei Rohr auf die S-Bahn-Gleise zum Flughafen zu leiten. Im Stuttgart-21-Schlicherspruch von Heiner Geißler sei ein leistungsfähiger Anschluss der Gäubahn an den neuen Tiefbahnhof festgeschrieben worden, erinnert von Loeper.

Auch Andreas Schwarz, stellvertretender Fraktionschef der Landtags-Grünen, wendet sich gegen Vorfestlegungen. Der Gestaltungsspielraum sei zwar begrenzt, es müsse aber „über realisierbare Alternativen nachgedacht werden können“, so Schwarz. Unverrückbar sei nur die Landesbeteiligung von 930 Millionen Euro.