Am Dienstag war es zu einem Handgemenge im Stadion von Kos gekommen. Hunderte Flüchtlinge warten dort auf ihre Papiere. Foto: AP

Nach einem Handgemenge auf der Ferieninsel Kos ist die Polizei mit Schlagstöcken auf Flüchtlinge losgegangen. In diesem Jahr sind bereits 124.000 Migranten auf Kos gelandet. Der Bürgermeister von Kos sagte im griechischen Fernsehen: „Die Lage ist außer Kontrolle“.

Kos - Auf der griechischen Ferieninsel Kos ist es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Flüchtlingen gekommen. Polizisten gingen mit Schlagstöcken und Feuerlöschern gegen Migranten vor, um sie auseinanderzutreiben. Zuvor war es im Stadion der Insel aus ungeklärter Ursache zu Handgemengen gekommen. Die Flüchtlinge, darunter viele Kinder, warteten in dem Stadion auf ihre Papiere.

Auf Aufnahmen des griechischen Staatsfernsehens war zu sehen, wie Hunderte Menschen vor dem Feuerlöschpulver die Flucht ergriffen. Das hoch verschuldete Griechenland muss eine immer größere Zahl von Flüchtlingen verkraften. Nach Angaben der Hilfsorganisation UNHCR sind auf griechischen Inseln in diesem Jahr bisher 124.000 Menschen gelandet. Erst am Dienstag rettete die türkische Küstenwache im Ägäischen Meer 330 Syrer, die versucht hatten, nach Griechenland zu gelangen.

Der Bürgermeister von Kos, Yorgos Kyritsis, beklagte, dass Polizei und Küstenwache überfordert seien. „Die Lage auf der Insel ist außer Kontrolle“, sagte er dem griechischen Fernsehen. „Es wird Blut vergossen werden.“ Aus Polizeikreisen verlautete, dass Bereitschaftspolizisten auf Kos eingesetzt und Beamte von den Inseln Rhodos und Syros zur Verstärkung geholt werden sollten.