Die denkmalgeschützte frühere IBM-Zentrale in Vaihingen verfällt. Foto: Achim Zweygarth

Der sogenannte Eiermann-Campus in Vaihingen steht nach dem Auszug von IBM seit Jahren leer. Das Land will prüfen, ob dort eine Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge möglich ist. Die Stadt lehnt das ab.

Stuttgart/Esslingen - Die Diskussionen über die frühere IBM-Zentrale im Wald bei Stuttgart-Vaihingen reißen nicht ab. Nachdem zahlreiche Bürger sowie die Fraktionsgemeinschaft SÖS/Linke-plus vorgeschlagen haben, dort eine Landeserstaufnahmestelle (Lea) für Flüchtlinge einzurichten, will das Land die grundsätzliche Eignung bei einem Ortstermin prüfen. Die Fraktionsgemeinschaft kritisiert derweil Aussagen des Ersten Bürgermeisters Michael Föll, das Areal komme nicht infrage. Der denkmalgeschützte sogenannte Eiermann-Campus, der seit Jahren leer steht, der Stadt aber nicht gehört, sei „für eine Lea prinzipiell geeignet, wenn der politische Wille vorhanden ist“, heißt es in einer Erklärung.

Groß ist die Not auch im Landkreis Esslingen. Die stellvertretende Landrätin Marion Leuze-Mohr hat jetzt alle Rathäuser der 44 Kommunen im Kreis angeschrieben. Sie fordert darin, möglichst kurzfristige Lösungen für Notunterkünfte zu finden: „Dafür benötig der Landkreis dringend geeignete Flächen in den Kreiskommunen, auf denen Notmaßnahmen zur Unterbringung von 100 bis 300 Flüchtlingen pro Standort kurzfristig umgesetzt werden können“, heißt es in dem Schreiben. Es seien auch Zelte oder Traglufthallen denkbar. Geeignet seien Flächen in Gewerbegebieten, örtliche Festplätze oder Parkplatzanlagen.

Offenbar gibt es bereits Reaktionen. Zumindest in einem Fall, so Peter Keck, der Sprecher des Landratsamts, stehe man in engem Kontakt zu einer Gemeinde wegen des Baus einer Traglufthalle.