Müll, der aus dem Meer gefischt wurde. Foto: iSea/dpa

Seit fünf Jahren dokumentieren griechische Fischer im Auftrag einer Stiftung den Müll, den sie bei der Arbeit «fangen». Nun ziehen die Verantwortlichen eine erste Bilanz.

Athen - Im fünften Jahr in Folge haben Dutzende griechische Fischer den Müll dokumentiert, den sie bei der Arbeit tagtäglich vom Meeresgrund mit einholen. Allein im Jahr 2023 waren es mehr als 50 Tonnen, die im Rahmen des Projekts "Fishing for Litter" (Müll fischen) an Land geholt wurden, wie die auf Meeresökosysteme spezialisierte Umweltorganisation iSea in Athen mitteilte.

Bei den Plastikflaschen, Badelatschen, Plastikbechern, aber auch Seilen, Fischernetzen und vielen anderen Objekten mehr handelte es sich ausschließlich um Müll, der sich auf oder im Meeresboden befand. 

Das Projekt ziele darauf ab, die Abfälle im Meer gemeinsam mit der Fischerei-Industrie zu reduzieren, teilte iSea mit. In Auftrag gegeben wurde es von der Stiftung des griechischen Reeders Athanasios Laskaridis. Es gehe unter anderem darum, die Abfallpraktiken der Fischer zu ändern und Daten über Müll in den Tiefen des Meeres zu sammeln - dort, wo Taucher nicht hinkönnen. 

Bei den 50 Tonnen Müll im Jahr 2023 habe es sich um rund 45.000 Gegenstände gehandelt, die von den Fischern auf einem speziellen Formular für wissenschaftliche Datenerfassung festgehalten wurden. 57 Prozent der Abfälle seien Plastikartikel gewesen, von denen die Hälfte zu den Einwegkunststoffen gezählt habe. Außerdem hätten rund 10 Prozent der Abfälle aus dem Fischfang gestammt, darunter Netze, Haken und andere Objekte. Zu den weiteren Abfällen gehörten vor allem Getränkedosen.

Die Organisatoren wollen nun landesweit noch mehr Fischer gewinnen, die sich dem Projekt anschließen. Ein Teilnehmer wurde mit den Worten zitiert: "Das Meer ist mein Leben - es ist Teil meines Berufs. Also hat alles, was es betrifft, eine direkte Auswirkung auf mich."