Die Diebe der 100 Kilogramm schwere Goldmünze „Big Maple Leaf“ sind hochprofessionell vorgegangen. Foto: dpa

Es war ein filmreifer Einbruch: Die Diebe der Zwei-Zentner-Goldmünze in Berlin gingen hochprofessionell vor. Offenbar auch bei ihrer Flucht.

Berlin - Die Diebe der millionenschweren Goldmünze in Berlin bleiben weiter spurlos verschwunden. Bis zum Mittwochmittag waren bei der Polizei mehr als 20 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. „Wir gehen allen Anhaltspunkten gründlich nach. Bisher sieht es aber nicht so aus, als wäre eine heiße Spur dabei“, sagte eine Polizeisprecherin auf Anfrage.

Unbekannte hatten in der Nacht zum Montag die kanadische 100-Kilo-Goldmünze „Big Maple Leaf“ aus dem Bode-Museum entwendet. Sie hat einen geschätzten Materialwert von 3,8 Millionen Euro. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Diebe über eine Leiter in das Museum gelangten und die Münze mit einer Schubkarre abtransportierten, um schließlich mit einem Auto zu fliehen.

Zerschlagen hat sich die Hoffnung, das mögliche Fluchtauto gefunden zu haben. Bei dem ausgebrannten Wagen, der später in einer Tiefgarage im Stadtteil Steglitz stand, habe sich kein Zusammenhang mit dem Münz-Diebstahl ergeben, so die Sprecherin.

Münze laut Experten nicht zu verkaufen

Auch von der Beute fehlt weiter jede Spur. Experten sind sicher, dass sich die außergewöhnliche Münze wegen ihrer Bekanntheit nicht verkaufen lässt. Stattdessen werden die Täter vermutlich versuchen, das massive Stück zu zerkleinern und einzuschmelzen. Deshalb fragt die Polizei in ihrem Zeugenaufruf auch, wem „größere Goldmengen gegebenenfalls in ungewöhnlicher Form“ angeboten wurden.

Im Bode-Museum, das zum Weltkulturerbe Museumsinsel gehört, geht derweil der Betrieb wie gewohnt weiter. Über mögliche zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen wollten die Staatlichen Museen zu Berlin keine Auskunft geben. „Wir stehen mit dem Landeskriminalamt und der Berliner Polizei in ständigem Kontakt“, sagt Pressesprecher Markus Farr. „Wir tun alles, um die Ermittlungen zu unterstützen. Zu Sicherheitsfragen haben wir Stillschweigen vereinbart.“

Auf der Homepage der Museen äußert Generaldirektor Michael Eissenhauer weiter die Hoffnung, dass die Münze noch unbeschadet ins Haus zurückkehrt. „Wir sind schockiert, dass die Einbrecher unsere Sicherheitssysteme überwunden haben, mit denen wir seit vielen Jahren unsere Objekte erfolgreich schützen“, schreibt er. „Die Täter sind mit großer Gewalt vorgegangen und wir sind froh, dass kein Personenschaden entstanden ist.“