Eines der Heime ist auf dem Festplatz Bonlanden entstanden. Foto: Archiv Häusser

In Filderstadt werden drei neue Flüchtlingsheime bezogen. Eines davon ist auf dem Festplatz Bonlanden. Security soll dort am Wochenende mögliche Konflikte mit Jugendlichen unterbinden.

Filderstadt - Die ersten Flüchtlinge sind schon eingezogen. An der La Souterrainer Straße in Bernhausen wohnen seit Kurzem drei Flüchtlingsfamilien und einige alleinstehende Flüchtlinge. Weitere folgen. Die beiden anderen Flüchtlingsheime, die ebenfalls der Anschlussunterbringung dienen, werden erst später bezogen.

Im Gebäude auf dem Festplatz Bonlanden sollen Anfang April die ersten Flüchtlinge eine Bleibe finden. Dort werden ausschließlich Männer einziehen. Weil in solchen Fällen oftmals Eltern um ihre Kinder Angst haben und das Bildungszentrum Seefälle und ein Kindergarten nicht weit sind, sollen Beamte des Gemeindevollzugsdiensts nach dem Einzug der ersten Männer verstärkt beim Festplatz Streife laufen.

„Am Wochenende werden wir zusätzlich in der Nacht einen Sicherheitsdienst einsetzen“, sagt Ordnungsamtsleiter Jan-Stefan Blessing. Schließlich seien dann auch oftmals junge Erwachsene auf dem Festplatz, die sich dort treffen und auch Alkohol trinken. „Wir wollen keine Konflikte zwischen Flüchtlingen und Jugendlichen haben“, sagt der Ordnungsamtsleiter.

Soziale Betreuung der Flüchtlinge

Um sich auf die neuen Bewohner auf dem Festplatz vorzubereiten, hat es auch ein Nachbarschaftstreffen mit Vertretern der Schulen, des Sportvereins, der Kirchen und des Kindergartens gegeben. „Das Treffen war sehr harmonisch“, sagt der Leiter des Amtes für Migration, Integration und Soziales, Johannes Kraus.

Um die Flüchtlinge heimisch werden zu lassen, will die Stadt in den drei Wohnheimen eine gute soziale Betreuung anbieten. Der Soziale Dienst, der seit zwei Wochen mit zwei Sozialarbeitern für diese Zwecke ausgestattet ist, soll laut Kraus vier- bis fünfmal pro Woche in den Einrichtungen Sprechzeiten anbieten.

Außerdem gibt es in allen drei Einrichtungen Gruppenräume, in denen auch die ehrenamtlichen Helfer des Arbeitskreises Asyl Hilfe bei der Arbeitsuche oder beim behördlichen Schriftverkehr, der von den Flüchtlingen oftmals nicht verstanden wird, leisten können. „Ich bin sehr froh, dass es nun auch in Bonlanden einen solchen Gruppenraum geben wird“, sagt der Sprecher des Arbeitskreises Asyl, Werner Weinmann. Er hatte sich dafür nachdrücklich eingesetzt.

Wunsch nach Familien

Amtsleiter Johannes Kraus hätte am liebsten auch im neuen Wohnheim an der Weidacher Straße in Bernhausen viele Familien. Die Wohnungen seien entsprechend zugeschnitten, sagt er. „Es ist allerdings kein Wunschkonzert. Wir müssen die Leute aufnehmen, die uns der Landkreis zuweist.“ Aller Voraussicht nach werden an der Weidacher Straße auch einzelne Männer einziehen. Der Sprecher des Landratsamts, Peter Keck, sagt, dass es aber sehr wahrscheinlich sei, dass die Flüchtlinge aus Filderstadt oder aus Leinfelden-Echterdingen kommen. Soll heißen: Im Idealfall kennen sie sich schon in Bernhausen oder im Falle des Festplatzes in Bonlanden ein wenig aus.

„Bei den Familien ist es so, dass es nur wenige gibt“, erklärt Keck. Deshalb kämen sie aus dem ganzen Kreis in die Gebäude an der La Souterrainer Straße. Die Heime sollen nach und nach belegt werden. „Wir rechnen damit, dass uns Filderstadt bis zum Jahresende jeden Monat 30 Leute abnimmt“, sagt der Landratsamt-Sprecher.