In Uhingen im Kreis Göppingen hat die Kripo gefälschte 20- und 50-Euro-Scheine im Wert von knapp 20.000 Euro beschlagnahmt. Foto: dpa

Professionelle Geldfälscher streuen ihre Blüten über den Kreis Göppingen: Falschgeld im Wert von 20.000 Euro hat die Kriminalpolizei vergangene Woche in Uhingen beschlagnahmt. Der Fall könnte größere Dimensionen haben.

Uhingen - Die Kriminalpolizei hat in Uhingen (Kreis Göppingen) einen Falschgeldschmuggel mit rund 20 000 Euro in professionell gefälschten Banknoten aufgedeckt. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft aus ermittlungstaktischen Gründen erst jetzt bekannt geben, gingen den Fahndern bereits am Donnerstag zwei Männer ins Netz, die größere Summen Falschgeld aus dem Ausland nach Deutschland geschmuggelt haben sollen. Die Kripo beschlagnahmte bei ihnen gefälschte Banknoten im Gesamtwert von 19 850 Euro. Die beiden Tatverdächtigen im Alter von 36 und 44 Jahren, über deren Nationalität die Polizei keine Angaben macht, haben beide ihren Wohnsitz in Uhingen. Sie sitzen in Untersuchungshaft.

„Bei den Blüten handelt es sich um 20- und 50-Euro-Noten“, sagt ein Polizeisprecher. Erstmals seien im Juni gefälschte Banknoten im Kreis Göppingen aufgetaucht. „Unsere Ermittlungen führten dann zu den beiden Festgenommenen“, sagt der Polizeisprecher, der im laufenden Strafverfahren nicht mehr Details preisgeben darf. Die gefälschten Euro-Noten seien im Ausland hergestellt worden, aber das Herstellerland kenne man bisher nicht.

Banken können Fälschungen entlarven

„Die Scheine sind so gut gemacht, dass der Laie die Fälschung nicht entdeckt. Hier waren Profis am Werk“, sagt der Beamte. Wer Zweifel an der Echtheit solcher Scheine habe, müsse schon auf eine Bank, wo Geräte zur Verfügung stünden, um die Fälschung zu entdecken. Gegenwärtig werde ermittelt, ob in anderen Landkreisen der Region Scheine aus derselben Fälscherwerkstatt aufgetaucht seien.

„Wir gehen davon aus, dass die beiden Männer gewerbsmäßig vorgegangen sind, um mit den Fälschungen ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Wenn uns der Nachweis dafür gelingt, dann beträgt die Mindeststrafe zwei Jahre Haft“, sagt Michael Bischofsberger, Pressestaatsanwalt der für den Kreis Göppingen zuständigen Staatsanwaltschaft Ulm. Die Höchststrafe liege bei 15 Jahren Freiheitsentzug, „aber sie ist in diesem Fall sicher nicht zu erwarten“. Bei nicht gewerbsmäßiger Geldfälschung liege die Mindeststrafe bei einem Jahr Gefängnis.

In Region Stuttgart immer wieder Falschgeld im Umlauf

In den vergangenen Monaten sind in der Region Stuttgart immer wieder gefälschte Banknoten in Umlauf gebracht worden. Am 19. August wurden vier junge Männer vom Amtsgericht Ludwigsburg zu Freiheitsstrafen zwischen einem Jahr und vier Monaten und einem Jahr und zehn Monaten verurteilt. Der Richter befand sie für schuldig, dass sie einen Betrieb in Korntal-Münchingen, der über das Internet für eine Million Euro zum Verkauf angeboten wurde, überwiegend mit Falschgeld in Schweizer Franken bezahlen wollten. Weil dem Firmenverkäufer die Kunden verdächtig vorkamen, schaltete er die Polizei ein. Bei der Geldübergabe schlugen die Beamten zu und nahmen die Käufer fest. Nur ein einziger Geldschein der 1000 Franken-Noten war echt, der Rest waren Farbkopien.

Am 7. August nahm die Polizei einen 35-Jährigen in Remshalden-Geradstetten fest. Er hatte als Service-Techniker für Ladenkassen echte gegen falsche 50-Euro-Scheine ausgetauscht. Die Marktleiterin eines Penny-Supermarkts hatte dann zehn falsche Geldscheine in ihrer Kasse festgestellt und die Polizei alarmiert. Die Beamten kamen dem Täter mit einer Überwachungskamera auf die Spur.